SKANDINAVIEN (TEIL 2)

28. AUGUST BIS 03. SEPTEMBER 2023



Fauske - Wir haben einmal mehr herrlich geschlafen in Rinnan. Nach dem Versorgen sind wir direkt wieder los. Schon nach kurzer Fahrt haben wir eine grosse Gruppe Grus-Grus entdeckt. Wir fahren wieder unsere geliebte Traumstrecke und kommen an vielen gut bekannten Orten vorbei. Wir kennen die Seen und Flüsse bereits mit Namen. Immer wieder neu sind die Baustellen, wo neue Strassen entstehen. Jedes Mal sind wir erstaunt und fasziniert, wie die Norweger Strassen bauen. Direkt neben der bestehenden Strasse wird Land platt gemacht, werden Felsen gesprengt und eine komplett neue Fahrbahn erstellt. Wir lieben es, den vielen fleissigen Menschen, mit ihren riesengrossen Maschinen, bei Arbeiten zu zusehen. Was wir allerdings nicht verstehen ist, warum sich die freundliche Geste, dass sich Wohnmobilisten auf der Strasse zuwinken, immer mehr verliert. Vermutlich liegt es an all den gemieteten Fahrzeugen wie McRent und Roadsurfer etc. - schade!

 

Der Halt am Nord-Norge-Portal ist ein absolutes Muss für uns. Wir spüren, wie wir uns immer leichter fühlen, je nördlicher wir kommen. Unser Lieblingsland gefällt uns ebenfalls immer besser, je weiter rauf


wir kommen. Unterwegs bekommen wir wieder die Gelegenheit, unseren Bobi auf die Waage zu stellen und siehe da, wir sind unter dem Maximalgewicht und können somit noch ein paar Souvenirs besorgen. Dies machen wir am Polarkreis. Ein Reisecar aus dem Kanton Bern macht dort gerade einen Zwischenhalt mit Apéro, als wir aus dem Shop kommen. Wir begrüssen die Reisenden Schweizer freundlich, doch diese können nicht verstehen *augenzwinker*, warum wir lieber zu Zweit im WoMo unterwegs sind, statt mit einer Seniorengruppe im Car zu reisen.

 


Wir fahren weiter durch eine traumhafte Landschaft, mittlerweile bei schönstem Sonnenschein, nach Fauske. Hier bekommen wir einen Platz auf dem Stellplatz, zwischen fast nur Norwegern. Wir fühlen uns wohl. Zum Abendessen gibt es frischen "Laks og Middagsris". So geht Urlaub!



Innhavet - Ganz so ruhig war die letzte Nacht nicht aber das war klar auf einem Stadtstellplatz. Wir haben trotzdem gut geschlafen, dies obwohl sich ein "Roadsurfer" aus Deutschland mitten in der Nacht direkt neben uns gestellt hat. Wir sind heute früh etwas länger liegen geblieben, weil wir wussten, dass es nur eine kurze Strecke bis Innhavet sein wird.

 

Nach dem Aufbruch vom Stellplatz, sind wir nicht sehr weit gekommen. Noch in Fauske sind wir in ein OBS!-Einkaufscenter. Wir wollten uns schon lange einmal dort umsehen und siehe da - wir haben ein Norge-Wichtelhaus für unsere Elch-Lounge zuhause gefunden und einen Norge-Wimpel, den wir ebenfalls schon lange wollten. Danach haben wir den Platz gesucht, den wir immer auf der Windy-Webcam anschauen, wenn wir Sehnsucht nach Norwegen haben.

 

Die kurze Strecke nach Innhavet bescherte uns einige Baustellen mit manueller Wegbegleitung, d.h. ein Baustellenfahrzeug führt die Kolonne wechselseitig durch die Baustellen. Dies bedeutet natürlich immer wieder Wartezeiten aber wir finden diese Lösung richtig toll.


Leider haben wir gemerkt, dass die humorvollen und stets freundlichen Verkehrsregler nicht von allen WoMo-Reisenden aus der DACH- und Benelux-Region gleichermassen witzig gefunden werden. Dabei bekommt man immer ein Lächeln und Winken wenn man mit ihnen freundlich ist und sich bedankt. Eine alte Norwegerin in ihrem Kleinwagen vor uns, beschwerte sich dafür über die modernen und für ihre Augen zu hellen LED-Lichter an unserem Bobi. Auf der 4.5-Kilometer-Fahrt durch den Tunnel haben wir sie wohl zu oft geblendet. Nach der Baustellenfahrt haben wir an "unserem" See Halt gemacht und ihr so die Möglichkeit verschafft, Abstand zu bekommen.


In Innhavet angekommen, haben wir uns unseren Lieblingsplatz am Fjord geschnappt und ein paar Minuten später gesellte sich ein Paar aus Norwegen mit dem fast baugleichen NiBi Arto neben uns. Bei schönem Wetter bekamen wir ein paar Fotos von unseren WoMo's, die doch fast werbetauglich wären?

 

Wir genossen den Nachmittag mit Sonnenschein aber auch mit Regen im schönen Städtchen Innhavet. Zwei WoMo's aus der Schweiz, genauer aus dem Kanton Luzern gesellten sich ebenfalls zu uns. Manchmal ist es schon komisch, wie wortkarg unsere Landsleute sind, wenn man sie freundlich begrüsst. Am Abend genossen wir einen CH-N-Abend mit Raclette und Sicht auf das Fjord vor unserer Windschutzscheibe. Schöner geht fast nicht. Wenn da nur nicht unser kleiner Olly wäre, der heute einer seiner Schübe hatte und Aufmerksamkeit von uns brauchte. Zum Glück ging es ihm bis zum Abend aber auch schon wieder besser und er machte den Abendspaziergang wieder freudiger und ohne Schmerzen mit. Nun können wir zufrieden und glücklich alle Vier den Abend geniessen.



Oksfjordhamn - Innhavet können wir jedes Mal nur empfehlen. Wir lieben diesen Stellplatz, der 2022 zurecht den Titel für den schönsten Stellplatz bekommen hat. Peinlich, dass wieder ein WoMo aus der DACH-Region zu geizig für die Stellplatzgebühr ist und sich vor dem Stellplatz aufstellt und dies in einem Hymer-Liner. Wir machen uns kopfschüttelnd um 07:00 Uhr auf den Weg nach Narvik.

 

Bereits um 08:30 Uhr sind wir auf der ersten Fähre auf dieser Tour. Das Wetter spielt noch nicht so richtig mit aber das ist uns egal. Wir können nur immer wieder schreiben, dass uns Norwegen bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit gefällt. Wir sehen wieder wie das Wasser türkis schimmert und sich bunte Regenbogen über den Bergen bilden. Die alten grossen Schiffe, welche in Narvik im Hafen liegen, faszinieren uns jedes Mal, auch wenn sie teilweise ganz schön rostig sind. Wir holen uns einen heissen Kaffee und für Bobi ein wenig Diesel. Auch hier begegnen wir wieder dem Satz "Ha en fin Dag!" - Danke, das werden wir. 

 

In Bardu will Bobi einen kleinen Nachschlag an Motorenöl, welchen er


natürlich bekommt, so brav wie er wieder arbeitet. Je nördlicher wir kommen, desto mehr sehen wir, dass schon auf Winter eingerichtet wird. Die Schneestangen oder "Stängele", wie wir sie nennen, wurden bereits gesetzt. In Bardufossen ist die Armee ganz schön aktiv. Sogar Panzer werden verschoben. 

 

Wir entschliessen uns zu einem Abstecher nach Tromsø. Die Sonne scheint immer mehr und die Fahrt in die Stadt ist richtig toll. Leider haben wir auch dieses Mal keine Chance, einen Parkplatz für unseren Bobi zu finden, um die Eismeerkathedrale anzuschauen. Allerdings ist


die Fahrt über die Brücke schon eindrücklich genug und ein Aussenfoto von der Kirche können wir doch noch ergattern.  

 

Für den Rest des Tages, fahren wir die Traumstrecke nach Oksfjordhamn, auf einen uns altbekannten Stellplatz. Bei unserer Ankunft gibt es auch hier schon Schweizer vor Ort. Auffallend ist aber, dass die Einnahmen vom Stellplatz, seit unserem letzten Besuch hier, wohl gut investiert wurden. Ein neues Sanigebäude mit Bezahlstation, Dusche, WC und neuer Sanistation wurden errichtet. Das ist richtig top. Die Aussicht auf das Fjord und der Sonnenuntergang sind unbezahlbar, auch wenn die Stellplatzgebühr mit NOK 300.00 schon ziemlich teuer geworden ist. Wir geniessen die Aussicht, unser Abendessen und eine super schöne Norwegen-Reise 2023.



Nordkapp - Beim Aufstehen sieht es über dem Fjord richtig mystisch aus. Noch liegt Nebel, der sich langsam lichtet. Wir haben es nicht eilig, den Stellplatz zu verlassen, denn wir haben geplant, bis nach Hammerfest zu fahren. Je weiter wir kommen, desto schöner wird das Wetter. Uns bietet sich wieder einmal ein atemberaubender Anblick über die Fjorde und die Fischzuchten. Jedes Mal, wenn wir diese Strecke fahren, sieht es anders aus. Auch die fleissigen Bienchen, die Strassenbauer, sind emsig am Bauen neuer und breiterer "Rennbahnen" Richtung Norden.

 

Alta ist für uns immer wieder eine spezielle Stadt. Wir schaffen es nicht, einen Parkplatz zu ergattern, um die Kirche anzuschauen, weil alle Parkplätze für WoMo's von Autos belegt sind. Dies ist aber nicht weiter tragisch für uns. Wir machen lieber Ausserhalb einen Halt und geniessen die Natur. Uns gefällt es es hier oben einfach gut. Nach der Mittagspause geht es weiter nach Richtung Skaidi, wo wir nach Hammerfest abbiegen müssen. Die Landschaft ist unser Traum. Egal ob mit Schnee oder wie heute, bei schönstem Sonnenschein und 17 Grad Aussentemperatur, sind wir hier zuhause. Sofort zaubert es uns


ein Lächeln ins Gesicht und wir wissen, dass wir am richtigen Ort angekommen sind. Auch die Rentiere zeigen sich wieder mehr und mehr ganz nah. Die Farben der Natur sind einmalig. Kurz vor Skaidi schauen wir uns an und sofort ist klar, dass wir unseren Plan ändern werden. So kurz vor dem Nordkapp, können und wollen wir dieses nicht auslassen, auch wenn wir dies für diese Reise vor hatten. Wir nehmen den Abzweiger nach Olderfjord und weiter ans Nordkapp.

 

Auf einem Rastplatz machen wir Halt mit den Jungs und dann geschieht das Unglaublichste überhaupt. Auf dem Meer sehen wir 


wir plötzlich eine dunkle Finne auftauchen. Zuerst glauben wir, wir hätten uns getäuscht. Dann taucht die Finne immer und immer wieder auf. Es muss sich um einen Delphin oder Zwergwal/Pilotwal handeln. Was für ein Erlebnis!!

 

In Honningsvåg machen wir eine weitere Entdeckung. Wir sehen den roten schmalen Fischkutter mit dem Rufzeichen LNXH. Uns ist sofort klar, dass es sich um die M/S Stålbas von Stig Hansen aus der TV-Doku "Fang des Lebens: Abenteuer in Norwegen" handeln muss. Mit diesem grossen Schiff fährt er zur See um Königskrabben und Trollkrabben zu fangen.

 

Um 16:00 Uhr haben wir es wieder einmal geschafft. Wir stehen zum fünften Mal, mit Bobi zum dritten Mal, am Nordkapp. Mit unserem lebenslangem Eintritt, kommen wir kostenlos auf das Gelände und finden auch einen netten Platz in der zweiten Reihe. Es ist ganz schön viel los. Wir freuen uns über das wunderschöne Wetter am nördlichsten Punkt des europäischen Festlands und hoffen auch eine wolkenlose Nacht an diesem magischen Traumort. Der Sonnenuntergang war jedenfalls schon einmal perfekt.



Oksfjordhamn - Das war Bobi's erste Nacht am Nordkapp. Nach einem unfolgsamen Jungen namens Aaaantooon aus dem Kanton Bern und einem fantastischen Sonnenuntergang mit einer verhältnismässig ruhigen Nacht und hellem Mondschein, hat es früh zu regnen begonnen. Stockdicker Nebel hatten wir vor dem Fenster. Dies war eigentlich ein Zeichen, dass es Zeit wird, unseren Sehnsuchtsort wieder zu verlassen.

 

Bobi schien etwas gegen unsere Pläne zu haben. Die rechte hintere Hubstütze liess sich, mit allen möglichen Versuchen, einfach nicht mehr einfahren. Auch Ratsuche im ALKO-Handbuch und Internet brachten keine Hilfe. Aber wofür haben wir die spezielle TCS-Versicherung Camping für Fahrzeuge über 3.5 Tonnen und ETI-Schutzbrief abgeschlossen? Eines vorweg, dass fragen wir uns auch nach der Problemlösung noch immer. Wir riefen also beim Schweizerischen Touring Club an und baten um Hilfe. Erst wollte die Dame am Telefon den Fall nicht annehmen, weil das Problem am WoMo und nicht am Fahrzeug bestand. Nach unserer Erklärung wurde mit Zähneknirschen akzeptiert,  dass die Hubstützen am Chassis


verbaut sind und wir so nicht fahrfähig sind bzw. uns keinen Meter bewegen können. Hilfe konnte uns aber nicht geboten werden, angeblich wegen technischen Systemproblemen, sondern wurde uns nur eine Telefonnummer vom Verkehrsclub Norwegen gegeben. Witzig wurde es, als die Dame Strassennummer, Restaurants in der Nähe und noch mehr von unserem Standort wissen wollte. Mit Parkplatz Nordkapphallen am Nordkapp und Koordinaten konnte sie nichts anfangen aber mehr gibt es nun einmal am obersten Rand von Europas Festland einfach nicht. Die erste gebotene Telefonnummer war dann auch noch falsch aber mit der zweiten Telefonnummer 


konnten wir unser Problem selber in die Hand nehmen. 

 

Der Anruf beim Norwegischen Club war sehr freundlich und hilfreich. Thomi vom Pannendienst Honningsvåg rief uns umgehend an, nachdem wir beim Club um knapp CHF 400.00 in Vorkasse gegangen sind. Ja - das wäre eigentlich der Job vom TCS gewesen.  Thomi stand nach gut einer Stunde, wie versprochen, auf dem Platz und half uns freundlich, rasch und unkompliziert bei der Lösung unseres Problems. Er kroch unter Bobi, löste die Schraube an der Hubstütze,  welche dann eingefahren werden konnte und fixierte alles wieder, für unsere Fahrbereitschaft. Ein riesen Lob und ein ganz grosses "Takk" für diesen Einsatz! Einmal mehr sind wir extrem begeistert von den Norwegern. Dank den Englischkenntnissen, Hand- und Fuss-Sprache und dem Google-Norwegisch-Übersetzer für das Deutsche ALKO-Handbuch, konnten wir zurück auf die Strasse. 

 

In Olderfjord machten wir Halt in einem Souvenirshop und hatten noch eine weitere Begegnung der besonderen Art. Der Verkäufer, ein netter Norweger mit finnischer Frau, erzählte uns ganz viel Wissenswertes über das Handwerk rund um Kuksas - die schönen hölzernen Tassen der Sami. Leider hatte er nur maschinell gefertigte Touristenware da aber vielleicht legt er uns etwas beiseite für unseren nächsten Besuch.

 

Wir fuhren weiter durch Alta und zurück nach Oksfjordham auf unseren Stellplatz, wo wir auch ohne Hubstützen gut stehen können, denn die benötigten einen Rundumservice in der Schweiz, bevor sie wieder verwendet werden können.



Innhavet - Gestern Abend haben wir noch ganz grossen Besuch bekommen. Ein grosser Liner hat sich spät noch neben uns gestellt. Er ist zwar wirklich schön anzusehen aber wir sind dann doch froh, dass wir nicht ganz so gross und vor allem hoch sind. Wir kommen wendig um das Sanigebäude um Abwasser zu entsorgen und dann flink auf der anderen Seite Wasser zu bunkern, was wir vor unserer Abfahrt heute auch gemacht haben.

 

Gut gelaunt starten wir in den Tag und dies, obwohl das Wetter (noch) nicht wirklich mitspielt. Wie aber so oft schon erwähnt, gibt es in Norwegen kein schlechtes Wetter und keine doofe Jahreszeit für uns. So ist das Wechselspiel des Wetters auch am heutigen Tag für uns extrem faszinierend. Immerhin dürfen wir nicht vergessen, dass die Wolken das Wasser in die Berge bringen, das dann so unglaublich schön in den vielen Fossen (Wasserfällen) wieder in die Tiefe stürzt.

 

In einem Sami-Shop an der E6 wollten wir unbedingt wieder einmal Halt machen und uns umschauen, auch wenn man nach dem Besuch


wie ein Räucherstäbchen riecht. Der Rauch des offenen Feuers in der Hütte, setzt sich sofort in Kleider und Haaren nieder aber genau das macht den Aufenthalt dort so authentisch. Wir bekommen zwei Kuksas mit Rentierhorn-Einsatz am Griff und was noch viel wichtiger ist, ein Sami-Messer. So ein einzigartiges Kunstwerk wollten wir schon lange kaufen aber haben leider bis anhin immer darauf verzichtet und es daheim wieder bereut. 

 

Die Weiterfahrt führt uns bei schönstem Wetter über die grosse neue Brücke nach Narvik und durch die Stadt hindurch. In Skarberget 


geht es wieder auf die Fähre nach Bognes, welche die offizielle Strecke auf der E6 weiterführt. Nach etwas über 40 Kilometer kommen wir wieder in Innhavet auf dem Stellplatz an und haben somit einen perfekten Ausgangspunkt für die morgige Weiterfahrt.



Mosjøen - Bei der Abfahrt heute früh hatten Wilson & Olly irgendwie den Blues. Schon im ersten Tunnel kuschelte sich Olly zu Wilson ins Bettchen, was dann Wilson doch zu eng wurde. Es dauerte länger als gewohnt, bis sich die zwei für die Fahrt eingemummelt hatten. Wir wissen ja, dass Tunnel nicht wirklich Olly's Lieblings-Streckenabschnitte sind aber in Verbindung mit dem Spritzwasser von den Regenpfützen, wurde er ziemlich unleidlich. Aber so ist es eben im Norden. Irgendwann gehört auch einmal ein "Nur-Regentag" zur Reise.

 

Um ca. 10:00 Uhr kamen wir zurück nach Fauske. Das Städtchen, das für seinen Marmor weltberühmt ist, gefällt uns wirklich gut und wir kommen immer wieder gerne hier her. Ein bisschen vermissen wir Fauske schon, als wir den Ort verlassen. Dies allerdings nicht, bevor wir noch rasch LPG füllen. Bis jetzt haben wir auf dieser Reise fast genau eine unserer zwei 14-Kilogramm-Flaschen gebraucht, d.h. wir mussten etwas über 26 Liter wieder nachfüllen. Doof an Fauske ist, dass es danach immer ziemlich zügig Richtung Polarkreis geht und 


wir somit den, für uns, schönsten Teil Norwegens wieder verlassen müssen. Der erste Zeitpunkt der Reise, um ein bisschen wehmütig zu werden. 

 

Nach dem Polarkreis geht des weiterhin zügig voran bis in die Industriestadt Mo i Rana. Auch hier ist nicht wirklich viel los, an diesem Sonntag. Doch kurz vor Mosjøen, unserem eigentlichen Tagesziel, geschieht dann das Wunder. Daniel sieht ein Tier auf einer Weide am Strassenrand, zwischen weissen Grasballen. Zuerst denken


wir an eine Kuh, oder ist es ein Pferd? Nein! Daniel hat eine Elchsichtung, die erste auf dieser Reise! Friedlich weidend am Waldrand steht eine grosse Elchkuh. Die Freude ist bei uns natürlich gross und Daniel wendet sofort, damit wir den Elch genauer betrachten können. Plötzlich sieht Daniela bei der Vorbeifahrt ein Elchjunges, das bei seiner Mutter steht. Als wir erneut gewendet haben und in Ruhe halten können, sehen wir, dass es sogar zwei junge Elche sind, die Mama-Elch bei sich hat! Was für ein traumhafter Anblick.

 

 

Leider müssen wir wieder weiter, da wir noch immer auf der E6 unterwegs sind. In Mosjøen schauen wir uns einen neuen kleinen Stellplatz am Hafen an, welcher für NOK 300.00 über die GoMarina-App gebucht werden könnte. Wir entscheiden uns dann aber doch, dass wir auf den Camping-Platz fahren, auf dem wir bereits einmal übernachtet haben. Wichtig ist heute aber nur eines - wir haben Elche gesehen!