SKANDINAVIEN (TEIL 1)

23. BIS 28. AUGUST 2023



Northeim - Wie lange haben wir auf diesen Tag hin gefiebert und dann gab es in dieser kurzen Arbeitswoche doch noch so viel zu tun. Unsere Tierärztin war aber wieder einmal der absolute Renner. Noch vor 12:00 Uhr hatten Wilson & Olly ihren Check-up mit Gabe der Wurmkur bereits durch. Mit den besten Ferienwünschen haben wir die Praxis verlassen. Im Galopp ging es zu Bobi und so konnten wir 12:55 Uhr in unserem Bordbuch als Abfahrzeit eintragen. Der Urlaub hat begonnen. Wir sind auf der Strasse.

 

Kaum im WoMo unterwegs lief die Fahrt nur noch wie am Schnürchen. Um 14:30 Uhr haben wir Ilona & Norbert ein Foto von unserer Vorbeifahrt an Dietingen geschickt. Inklusive unserer regelmässigen Stopps mit den Jungs, waren wir bereits eine Stunde später, komplett ohne Stau, an Stuggi vorbei. Danach gab es zwar die eine oder andere kleine Baustelle aber alles ohne Zeitverlust. Noch nie hatten wir auf dieser ersten Etappe nach Norden einen so guten Lauf. Weder Fulda noch Kassel ergaben für uns grössere Probleme. Auch wenn es auf der Gegenfahrbahn immer wieder kleine Staus zu sehen gab, kamen wir, ohne ein einziges Mal Stehen zu müssen bis nach


Northeim. Auch in den Baustellen konnten wir fast immer das angegebene Tempo fahren. Zu unserem Erstaunen hat die Fahrbahnerneuerung extrem viel gebracht. Fast ohne Holpergeräusche brachte uns Bobi unter 8 Stunden die ca. 630 Kilometer weit in den Norden.

 

In Northeim ist zwar einiges los. Ein paar WoMo's hat es auf dem Platz oder sind direkt nach uns noch angekommen. Leider hat es einige Auto's, welche die WoMo-Stellplätze belegen aber wir konnten uns einen einwandfreien Platz ergattern, wo wir heute bestimmt gut


schlafen. Die Temperaturen sind jedenfalls schon merklich angenehmer als noch letzte Nacht in der Schweiz und die Geräusche von der Autobahn haben uns noch nie wirklich gestört. Morgen geht der Urlaub richtig los. Wer immer unseren Blog liest - wir wünschen eine gute Nacht!



Korsør - Ja genau, nun erinnern uns wieder. Der Stellplatz Northeim kann ganz schön laut sein. Das hat uns nicht wirklich gestört. Trotzdem waren wir schon früh auf den Beinen. Zum einen sind wir uns noch daran gewöhnt, dass der Wecker früh los geht. Zum andern freuen wir uns einfach wie blöd, dass wir nach Skandinavien dürfen. So sind wir nach einem heissen Muntermacher, um 05:45 Uhr sofort zurück auf die Piste. 

 

Die Strecke vorbei an Hannover bis kurz vor Hamburg machen wir wieder in einem Rutsch, ohne Stau oder Probleme. Vorbei am Eurogate und durch den Elbtunnel gibt es dann ein wenig Stop-and-go-Verkehr aber trotzdem sind wir noch vor 09:00 Uhr wieder aus Hamburg raus. Den Rest der Stecke auf deutschem Boden ist weiterhin ein Klacks bei schönstem Wetter. Um 10:30 Uhr erreichen wir das erste skandinavische Land. Wir sind in Dänemark.

 

Die Fahrt durch Dänemark gestaltet sich ebenso einfach, wenn auch noch einmal ein ganzes Stück gemütlicher. Als (ausländisches) WoMo über 3.5 Tonnen gilt für uns auf der Autobahn eine strikte Tempolimite


von 80 h/km. Wenn immer möglich halten wir uns daran, denn auch die meisten Lastwagen fahren fast schon vorbildlich. Mit dem einen oder anderen Zwischenstopp kommen wir schon bald zur ersten grossen Brücke auf dieser Reise. Die Überfahrt kostet mit unserem Dreiachser unter 10 Meter zwar DKK 605.00 (etwa CHF 77.00) aber auch mit Seitenwind ist es jedes Mal ein Erlebnis. Kurz nach der Brücke kommen wir um 13:30 Uhr schon in Korsør, auf unserem Stellplatz an. Die Gebühr von DKK 160.00 bezahlen wir rasch am Automaten und bekommen dafür einen Platz, inkl. Strom, direkt am Meer, mit Blick auf die Storebælt-Brücke. Frachter sehen wir heute


nicht viele aber dafür ist die Dänische Marine ziemlich präsent. Dem schönen Wetter zuliebe und da wir schon so früh angekommen sind, gönnen wir uns je ein Eis in der Eisdiele neben dem Stellplatz - einen Popstar für Daniel und ein Nanok Special für Daniela. Die Waffel ist lecker aber sonst lässt sich bekanntlich über Geschmack (nicht) streiten. 

 

Wir geniessen den Abend mit super Aussicht, auch wenn man hier ziemlich dicht an dicht steht. Rechts neben uns steht ein älteres Ehepaar aus Norwegen. Links haben wir verschiedene WoMo's aus Deutschhland und hinter uns gibt es noch welche aus Belgien. Wir sind für eine Nacht hier in Dänemark, denn morgen geht es weiter nach Schweden und wenn es weiter so gut rollt, sogar bis nach Norwegen.



Halden - Eine herrliche Nacht haben wir wieder einmal in Korsør verbracht. Beim Morgenspaziergang mit den Jungs sehen wir, dass trotzdem immer einer aus der Reihe tanzen muss. Ein PKW mit Aufstelldach aus Holland hat sich genau dort reingequetscht, wo eigentlich keine WoMo's stehen sollten, weil es der Zugang zum Strand ist. Und dies, obwohl es noch genügend freie Parzellen gehabt hätte. Wir lachen und Daniel manövriert uns kurze Zeit später auch schon rückwärts aus unserer Parzelle. Unser Ziel für heute heisst Norwegen.

 

Nachdem wir mit Bobi auf einem Rastplatz in Dänemark, an der Sani ver-/entsorgt haben, geht es auf direktem Weg Richtung Øresundbrücke und somit nach Schweden. Bereits um 09:30 Uhr kommen wir in Schweden an und kurze Zeit später stehen wir auch schon vor unserem City Gross in Bernstorp, um ganz viele Leckereien zu besorgen. Kaum in Schweden angekommen, sind wir wieder nur am Schlemmen. Dafür geht es aber in grossen Schritten weiter nach Norden.

 

Um 14:00 Uhr haben wir Göteborg, ohne Probleme, hinter uns


gelassen. Einzig ein LKW mit Kennzeichen SK der Schweizer Firma Galliker Transporte, darf sich nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Seine aggressive Fahrweise ist auffallend und beschämend zugleich. Schon bald haben wir aber auch den Verkehr in Schweden weit hinter uns. Je nördlicher wir kommen, desto mehr Felsen, Moosflechten und Heidekraut bekommen wir zu sehen und die Grenze zu Norwegen rückt in grossen Schritten näher. Um 16:00n Uhr kommen wir am Zoll an und sehen schon die vielen wartenden Chauffeure. Zum Glück dürfen wir für die Tier-Anmeldung eine separate Wartenummer ziehen. Eine nette Dame vom Zoll fragt uns in Deutsch, ob wir auch


die Tier-Nummer gezogen hätten, dann kämen wir viel schneller durch. So ist es dann auch. Nach 2 Minuten sind wir bereits wieder aus dem Zoll raus und dürfen nach Norwegen einreisen. Juhuiiii - wir sind in Norwegen!

 

Auf dem Weg zu unserem Parkplatz, habe wir 3 Stellplätze in Halden entdeckt, die wir anschauen wollen. Der erste ist mit grossen Dickschiffen belegt. Beim zweiten sind wir ganz einfach zu lang aber der dritte Platz, direkt am Hafen, mit Sicht auf die schönen Häuser von Halden und auf die Festung Fredriksten, trifft genau unseren Geschmack, auch wenn er in der Industriezone liegt. Die NOK 200.00 (inkl. Strom), können via Umschlag in einen Briefkasten am Hafen bezahlt werden. Direkt nach unserer Ankunft, gesellt sich auch schon ein Paar aus Deutschland zu uns, die dankbar sind, dass wir schon heraus gefunden haben, wo bezahlt wird. 

 

 

Nach dem Einrichten basteln wir uns ein Dekolicht aus einer Batterie-LED-Girlande aus der Schweiz, einem Einmachglas aus Schweden und haben somit einen kuscheligen Abend in Norwegen. So geht Multikulti und ab jetzt kann unser Urlaub in Norwegen richtig beginnen.



Stugudalen - Die Aussicht aus unserem Schlafzimmerfenster war einfach nur traumhaft. Nachts wurde die Festung beleuchtet und die Lichter der Stadt spiegelten sich im Wasser des Hafens. Am Morgen unternahmen wie zuerst einen Spaziergang mit den Jungs, auf einem Wanderweg und bekamen so eine noch schönere Aussicht über die Stadt Halden.

 

Von hier aus ging es für uns auf eine altbekannte, wunderschöne Route nach Elverum. Zuerst gab es aber noch Diesel für Bobi. Beim Füllen des Tanks erschrickt man sich zuerst ganz schön, wenn man Kosen im 1300-Bereich sieht aber umgerechnet hatten wir einen Preis von CHF 1.69, was durchaus machbar ist. Die genannte Route durch die herrlichen Wälder, vorbei an Seen und Flüssen, mit all den wunderschönen Häusern, war heute einmalig. Selbst der leichte Regen störte uns kein bisschen. In der Region Drevsjø wollten wir eigentlich unseren Waldplatz am See wieder in Beschlag nehmen, doch dieser war leider schon besetzt. Schade, denn hier hätten wir zum ersten Mal unsere Innhavet I testen können.


Wir fuhren weiter zum Stellplatz von Røros und wurden bitter enttäuscht. Bezahlen geht nur noch mit der App Vipps und dies ist nur mit Konto in Norwegen möglich. Der Preis von umgerechnet CHF 33.00 ist eh eine Frechheit.

 

Wir fuhren weiter über eine super tolle Hochebene. Zum ersten Mal auf dieser Reise bekamen wir ganz viele Rentiere zu sehen. Auch Schafe kreuzten heute immer wieder unseren Weg. Etwas später als gedacht, kamen auf unserem Stellplatz vor dem Campingplatz Stugudalen an. Endlich war Kreditkartenzahlung möglich und als einzige Nachbarn, waren schon ein Paar aus dem Kanton Bern vor Ort. Hier bleiben wir gerne eine Nacht. Zuerst gibt es aber Fiskeburger!




Rinnan - Viel können wir nicht über den Stellplatz berichten, da wir gestern relativ spät angekommen sind. In der Nacht war es ruhig und wir haben gut geschlafen. Der Preis für den Stellplatz vor dem Campingplatz war allerdings auch nicht ganz billig. Bei unserer Abreise heute früh, war es ganz schön stürmisch. Wir fuhren zuerst ein Dorf weiter an eine Sanistation mit Frischwasser. Die Aussicht über den See war einmalig. Hier hätte es ebenfalls einen hübschen Campingplatz gehabt.

 

Die Tagesetappe am heutigen Sonntag sollte nicht ganz so lange ausfallen. Deshalb haben wir uns für den Stellplatz in Rinnan entschieden. Wir wollen schauen, ob dieser nun wieder offen ist, denn im letzten Herbst hatten wir hier kein Glück mehr.

 

Die Route via Selbu bis zur E6 in Stjørdal, war jedoch wieder einmal traumhaft. Landschaftlich super schön, vorbei an wilden Bächen und durch kleine Dörfer. Obwohl wir oft durch Elchgebiete gefahren sind, haben wir leider noch keinen der grossen Norweger zu Gesicht bekommen. Dafür kreuzten wieder freilaufende Schafe und viele 


Rentiere unseren Weg. Total begeistert waren wir, als wir zuerst drei und dann eine riesige Gruppe von Grus-Grus (Kranichen) zu sehen bekamen. Die Vögel sind wirklich gross und elegant. 

 

Bereits am Mittag kamen wir in Rinnan an und siehe da, der Stellplatz ist wieder freigegeben und neu könnte man auch wieder mit Kreditkarte bezahlen. Wir hatten uns aber bereits die GoMarina-App eingerichtet und so bezahlen wir gerne direkt aus dem WoMo unsere Gebühr für eine Nacht. Das Wetter ist wechselhaft aber wir geniessen den Sonntag im WoMo in Norwegen. Ab Morgen geht es wieder weiter Richtung Morgen und somit auch dem Polarkreis entgegen.