WEIHNACHTEN 2018 (TEIL 2)

24. DEZEMBER 2018 - 30. DEZEMBER 2018



Oliva - Frohe Weihnachten! Heute haben wir unseren Stehtag in Oliva. Wir haben ruhig auf dem Campingplatz geschlafen und trotzdem, sind wir schon ziemlich früh wach. Nach dem Frühstück gehen wir mit Wilson & Olly zuerst einmal an den Strand. Die Sonne lacht uns bereits entgegen, was auch viele andere Hundehalter aus ihren Häusern lockt. Selten haben wir so viele Hunde an einem Ort gesehen. Wir treffen auch Papi mit Svenja an. Die beiden drehen auch schon ihre Runde und Papi und Daniel verabreden sich gleich zum gemeinsamen Einkaufen. Daniela bleibt lieber bei den Jungs zuhause und bastelt an der Homepage. 

 

Daniela wird heute einmal mehr bewusst, dass Wohnmobil-Reisen absolut ihr Traum ist aber das Leben auf dem Campingplatz 


überhaupt nicht ihre Welt ist. Dicht an dicht, überall Menschen in Trainingsanzügen mit dem Kulturbeutel unter dem Arm auf dem Weg zum Camping-Bad, ständig die gleiche Sicht auf das WoMo vor und neben einem. Nein - wir sind wirklich WoMo-Reisende, die die Bewegung brauchen, neue Landschaften sehen wollen, einfache Stellplätze für eine Nacht lieben, Raum zum atmen brauchen. Aus diesem Grund gibt es auch nur einen Stehtag für uns. Morgen werden wir wieder mit Jelly auf die Piste, die rollenden Räder und vorbeiziehende Landschaften geniessen.

 

Am Mittag unternehmen wir mit Wilson & Olly einen ausgedehnten Spaziergang am Strand. Die beiden geniessen, genau wie wir, die Ruhe des Meeres, die frische Luft und die Weite. Sie buddeln im Sand und tollen fröhlich umher.

 

Am Abend sind wir bei Mami und Papi zu einem ganz besonders leckeren Abendessen eingeladen. Im wohlig warm geheizten Vorzellt bekommen wir allerlei Köstlichkeiten serviert und geniessen das Schwatzen und Beisammensein mit den Beiden und Svenja. Während rundherum der Alkohol fliesst und lautstark gefeiert wird, geniessen wir zu viert die Ruhe. Vielen Dank für die Einladung und den wunderschönen Weihnachtsabend!



San Clemente - Heute Morgen zieht es uns wieder auf die Piste. Nach dem Aufstehen und dem Frühstück, schauen wir, dass unser Jelly wieder mit allem gefüllt wird, was wir zum Reisen brauchen. Mit den Jungs unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang zu den Enten und richten einen letzten Blick auf das Meer. Anschliessend heisst es auschecken. Eine herzliche Verabschiedung von der Familie darf natürlich auch nicht fehlen. Eigentlich würde es am Abend Paella auf dem Platz geben aber wir freuen uns wirklich darauf, den Fahrtwind zu spüren.

 

Mit Winken und Hupen verlassen wir den Campingplatz Rio Mar. Als ZIel haben wir Madrid ohne Autobahn eingegeben. Schon nach wenigen Kilometern befinden wir uns in einer wundervollen Landschaft. Citrusfrüchte und Olivenbäume so weit man schauen kann. Je weiter wir aber in das Landesinnere kommen, desto abwechslungsreicher werden die Landschaften, die Farben und die Flora. Wir sind total begeistert von den vielen Unterschieden dieses Landes.


 

Zuerst fahren wir einen Stellplatz in Chinchilla an und erreichen diesen bereits um 15:00 Uhr. Der Stellplatz ist zwar hübsch aber uns ist es noch zu früh zum schon wieder Stehen. Also entscheiden wir uns, bis nach San Clemente weiter zu reisen. Dort kommen wir schliesslich um 17:00 Uhr an. Es handelt sich um einen Parkplatz speziell für WoMo's (zwei Belgier sind schon da), mit einfacher Sanistation, jedoch ohne Strom. Dank Solarzellen und Brennstoffzelle ist dies für uns aber kein Problem. Wir bleiben gerne hier am Rande des Städchens und haben so eine super Ausgangslage um morgen weiter Richtung Madrid zu kurven. Nun geniessen wir aber erst einmal den Abend und machen es uns gemütlich.




Briviesca - Gemütlich und erholsam war die Nacht in San Clemente. Beim Rundgang ums WoMo treffen wir auch unsere beiden belgischen Nachbarn an und halten mit diesen ein kurzes Schwätzchen, bevor wir uns auch wieder reisefertig machen. Heute möchten wir gerne durch Madrid. Natürlich auch dies möglichst ohne Autobahnen zu befahren. Bei herrlichem Sonnenschein kurven wir auch heute wieder durch wunderschöne Landstriche von Spanien. Wir sind begeistert vom Zustand der Strassen. Selbst die Routen, auf denen heute merklich mehr LKW's unterwegs sind, sind die Fahrbahnen sehr gut unterhalten. 

 

Ein Stück vor Madrid müssen wir Jelly noch einmal mit Diesel füttern und schaffen dies mit unseren drei Wörtern Spanisch ohne Probleme. Wir verstehen sogar, dass die Tankwartin von Repsol uns erneut eine Plüschdecke verkaufen möchte aber diese haben wir schon am 23.12.2018 bei einem Kollegen gekauft.  Nachdem auch Wilson & Olly draussen waren, steuern wir Madrid an. Kurz vor Madrid und kurz


vor Mittag ist es dann so weit. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Unser Jelly ist 100'000 Kilometer alt. 100'000 Kilometer in 3 Jahren und dies ohne Murren und Knurren. Wir sind stolz auf unseren "Grossen"! Die nächste Herausforderung lässt auch nicht lange auf sich warten. Nun geht es kreuz und quer durch Madrid. Aber auch dies meistern Daniel und Jelly ohne das kleinste Problem. Man muss dazu aber auch sagen, dass die Autofahrer, vor allem aber die Bus- und Taxifahrer extrem angenehme Verkehrsteilnehmer sind und eine Stadtdurchquerung so wirklich richtig viel Spass macht. 

 

Wieder aus der Stadt hinaus, suchen wir uns nun den Weg Richtung Frankreich. Eigentlich möchten wir noch einmal in Spanien schlafen. Schauen wir einmal, wo dies sein wird...




Parentis-en-Born - Die letzte Nacht in Spanien war eher speziell. Lange haben wir noch hin und her überlegt, ob wir noch bis nach Frankreich in die Nacht hinein fahren sollen. Trotzdem haben wir uns dann gestern entschlossen zu bleiben. Zumal sich auch noch weitere Wohnmobilie zu uns gesellt haben. Der Stellplatz war unspektakulär, nüchtern aber wir haben trotzdem gut geschlafen.

 

Heute früh konnten wir, nach dem Frühstück, gut Wasser tanken und Abwasser ablassen. Anschliessend führt unser Weg Richtung Bayonne in Frankreich. Spanien verabschiedet uns erneut mit einer unglaublichen Landschaft, die eher an das schweizerische Bündnerland erinnert, mit Nebelmeeren und  hügeligen Regionen mit Nadelwäldern. Um 11:00 Uhr sind wir durch den Nebel hindurch und werden von Sonnenstrahlen auf der französischen Seite der Grenze wieder begrüsst. Das Diesel-Tanken in Spanien lief jedenfalls wesentlich freundlicher als das LPG-Besorgen in Frankreich. Wasser, Diesel und LPG haben wir also vorrätig aber unser Kühlschrank sieht mittlerweile ziemlich karg aus. Aus diesem Grund machen wir uns 


auf die Suche nach einem Super U. Obwohl wir den 27.12.2018 haben, sieht Frankreich in dieser Region völlig ausgestorben aus. Schliesslich finden wir dann aber doch noch einen Supermarkt, der geöffnet hat. Dann müssen wir einen Stellplatz für die Nacht suchen. Leider finden wir keine Aire Camping Car Park-Plätze und zwei, von uns angefahrene Plätze gefallen uns nicht wirklich gut. In Parentis-en-Born werden wir dann aber, in der Nähe eines Sees, doch noch fündig. Bei unserer Ankunft ist es 16:00 Uhr. Wir nutzen den Nachmittag, um die Seele baumeln zu lassen und uns einen gemütlichen Nachmittag / Abend zu machen. Zum Nachtessen gibt es leckeres Rindspavé und Kartoffelwürfel aus dem Backofen - LECKER! Natürlich müssen wir auch noch die Route für den morgigen Tag planen. Denn auch wenn es lustig war, brauchen wir nicht unbedingt noch einmal eine längere Begegnung mit den Gilet Jaunes.




Taillebourg - Unsere gestrige Stellplatzwahl war soweit perfekt. Wir hatten alles, was man zum Wohlfühlen braucht. Wir konnten sie Seele baumeln lassen und haben gut geschlafen. Allerdings merken wir je länger je mehr, dass unsere Matratze nicht für Dauercamper gemacht ist. Im neuen Jahr müssen wir uns wohl nach einer anderen Lösung umschauen, wenn wir nicht mit Rückenschmerzen wach werden möchten.

 

Um 09:00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Wir haben nicht wirklich ein Ziel vor Augen. Es soll noch ein Stück Richtung Norden gehen. Zuerst machen wir uns dann aber noch auf die Suche nach einem Supermarkt und finden schon bald einen Passenden. Und nicht nur das - endlich bekommt Daniel seinen ganz besonderen Super U-Pouletaufschnitt für das Frühstück. In allen anderen Filialen hatte er auf dieser Reise Pech, weil dieser ausverkauft war. Mit einem breiten Grinsen, verlassen wir den Supermarkt wieder.

 

All zu weit möchten wir heute nicht mehr fahren. Nach der Mittags-


zeit halten wir Ausschau nach einem Aire Camping Car Park Stellplatz. Wir möchten wieder einmal einen Platz unserer Lieblingskette in Frankreich berücksichtigen. In Taillebourg finden wir einen netten kleinen Stellplatz hinter einer Burgmauer und richten uns dort gerne für die Nacht ein. Wilson & Olly möchten raus und die Welt entdecken. Wir ermöglichen ihnen diesen Wunsch gerne und unternehmen einen langen Spaziergang rund um die Taillebourg. Es gibt vieles zu entdecken und wir alle vier haben unseren Spass dabei. Die Jungs toben und wir geniessen die Aussicht und machen unsere Spässe.

 

Zurück im Jelly machen wir es uns gemütlich und geniessen einen langen Nachmittag bzw. Abend.




Villebernier - Heute haben wir, für unsere Verhältnisse, richtig verschlafen. Erst nach 08:00 Uhr kommen wir aus den Federn. Anders als gedacht, war der Stellplatz, mit Eisenbahn und Strasse nebenan doch ruhig und die Nacht erholsam. Als erste Tageshandlung richten wir die liebsten Geburtstagswünsche an Mami zuhause. Nach dem Frühstück versorgen wir Jelly am Stellplatz und machen uns dann auf den Weg Richtung Nantes. Zuerst holen wir noch Milch und frisches Brot, dann geht es der Loire entgegen. Wir möchten noch einmal der Loire entlang fahren. Dies hat uns beim letzten  Mal so gut gefallen.

 

Nach dem Mittag haben wir bei Cholet in einem Kreisel doch noch einmal eine Begegnung mit den Gilet Jaunes. Diese verlangsamen den Verkehrsfluss, verteilen Flyer und sind super gut gelaunt und freundlich. Wilson schaut sich das Treiben von Daniela's Schoss aus an. Ohne Zeitverlust fahren wir weiter durch wunderschöne französische Dörfchen. Ob wir es heute noch in die Region Saumur schaffen, werden wir sehen.


Auch wenn wir heute nicht all zu viel von der Loire zu sehen bekommen und die Sonne sich auch nur ab und zu zeigt, ist es für uns ein guter Reisetag. Wir kommen gut voran. Saumur erreichen wir bereits um 16:00 Uhr und den Stellplatz in Villebernier erreichen wir ein paar Minuten später. Witzig ist, dass ein Franzose mit seinem Gefährt die Schranke des Aire Camping Car Park-Stellplatzes blockiert und keine Ahnung hat, wie der Zugang zum Gelände funktioniert. Jetzt müssen wir Schweizer schon den Franzosen erklären, wie ihre eigene Stellplatzkette konzipiert ist. 

 

Wenig später haben wir uns eingerichtet und werden von einer Herde Kühe muhend willkommen geheissen. Auch das französische WoMo gesellt sich etwas später zu uns, nachdem sie gesehen haben, wie man ein WoMo platziert und mit der, im Preis inbegriffenen Elektrizität, versorgt. Es scheint, als hätten wir erneut ein glückliches Händchen mit der Platzwahl und können uns auf einen ruhigen Abend freuen.




Sainte-Livière - Na sowas. Da hat es unseren französischen Kollegen auf dem Platz wohl doch nicht gefallen. Sie haben uns gestern bald wieder verlassen und wir hatten die ganze Nacht den gesamten Stellplatz für uns alleine. Nur in der Ferne haben wir die Lichter von Saumur gesehen. Ansonsten war es ruhig und dunkel an der Loire.

 

Heute früh haben wir dann den Weg entlang des schönen Flusses eingeschlagen. Aber leider haben wir davon nicht sehr viel gesehen. Die vorherrschende Farbe am heutigen Tag ist grau. Wir werden während der ganzen Fahrt von dickem Nebel begleitet und meistens beträgt die Rundumsicht nicht mehr als 500 Meter. Auf der Höhe von Blois entscheiden wir uns deshalb auf die Autobahn zu wechseln und so ostwärts der Schweiz entgegen zu fahren. Als Fixpunkt haben wir uns Chavanges ausgewählt. Dort gibt es einen einfachen Stellplatz, den wir schon kennen. Aber als wir dort ankommen, sehen wir sofort, dass es hier keine Übernachtung gibt. Dank Strassenarbeiten wird der Stellplatz als Materiallager verwendet und dies heisst für uns weitersuchen.


Ein paar Kilometer weiter sehen wir einen Platz an einem See aber dieser gefällt uns nicht wirklich. Auf unserer App entdecken wir ca. 15 Minuten weiter nochmals einen Stellplatz für 8 Euro inkl. allem, was man braucht. Den wollen wir uns Ansehen. Auf der Fahrt dort hin sehen wir viele Kraniche auf dem Feld und auch zwei, drei Fasane laufen uns über die Strasse. Fast hätte es kostenloses Abendessen gegeben *lach*. 

 

In Sainte-Livière werden wir mehr als positiv überrascht. Im Hinterhof der Gemeindeverwaltung finden wir einen hübschen, parzellierten Stellplatz vor. Wasser, Strom alles wird über den Code bezogen, der man bei der Eintrittsschranke für 8 Euro gelöst hat. Nur ein kleiner Van ist hier. Wir richten uns gerne häuslich ein und verbringen hier bestimmt nochmals einen ruhigen und gemütlichen Abend auf unserer Reise.