Frankreich - Normandie & Bretagne (Teil 2)

10. bis 16. Oktober 2016



Le-Vivier-sur-Mer - Beim Aufstehen erleben wir einen unbeschreiblich schönen Sonnenaufgang über Utah Beach. Der Stellplatz war der Hammer. Wir haben die Ruhe genossen und selten so gut geschlafen, wie letzte Nacht. 

 

Für heute haben wir uns eine kleine Route zusammengestellt. Wir fahren zuerst nach Barfleur. Man merkt, dass hier bereits die Hochsaison vorbei ist. Barfleur ist ein schnuckliges kleines Hafenstädtchen mit alten Steinhäusern, einem netten kleinen Hafen und freundlichen Franzosen. Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so nett aber auch das stört uns überhaupt nicht. 

 

Wir fahren weiter auf der Route de Cape. Als erstes kommen wir am Cap Lévy an. Fast alleine können wir die sagenhafte Aussicht über das Meer und den anmutig wirkenden Leuchtturm geniessen. Hoffentlich sind die Fotos etwas wert. Weiter fahren wir durch die Hafenstadt Cherbourg. Wir sind immer wieder fasziniert von den grossen Fähren und den Containerschiffen. Am Cap de la Hague verweilen wir nicht wirklich lange, weil uns das Wetter erneut einen Streich spielt. Der


Weg zum Strand ist uns bei Regen etwas zu weit und wir möchten ja auch noch einiges an Strecke hinter uns bringen. 

 

Viele sehr schöne kleine Dörfer sehen wir auf unserem Weg. Die alten Steinhäuser und die verwinkelten Strassen und Gassen gefallen uns wirklich gut.

 

Gegen 16:00 Uhr finden wir in Geffosses einen Parkplatz direkt an den Dünen. Wir können nicht widerstehen. Wir machen einen langen Strandspaziergang mit Wilson und Olly. Genau dafür unternehmen wir diese Reise. Das Meer, das Panorama, die Natur – wir beide sind total begeistert von der Region Normandie / Bretagne!

 

Eigentlich hätten wir über Nacht hier bleiben können aber es hat doch ziemlich viele Fliegen und Mücken. Zudem war als Tagesziel sowieso

Le-Vivier-sur-Mer geplant. Auch wenn es ein bisschen später wird, wollen wir aber le Mont-St-Michel nicht auslassen. Da aber mit den Hunden ein Shuttle-Transfer zum Berg eh nicht möglich wäre, genügt es uns völlig, die beeindruckende „Felsenkirche“ im Abendlicht zu bestaunen.

 

Um 19:00 Uhr sind wir dann an unserem Ziel. Le-Vivier-sur-Mer, wieder ein Stellplatz der Camping-Car-Park-Kette und erneut ein Glückgriff für uns. Somit sind wir in der Bretagne angekommen und müssen die vielen Eindrücke des Tages erst einmal verarbeiten. 




Le Faou - Nach dem Frühstück geht auch heute wieder unsere Cap-Tour weiter. Von Le-Vivier-sur-Mer fahren wir zuerst nach St-Malo. Der Hafen mit dem Piratenschiff, die Stadtmauer und all die schönen Bauten lassen uns staunen. Dies wäre bestimmt eine Stadt, wo es noch ganz viel zu entdecken gäbe. 

 

Wir durchfahren viele weitere Küstendörfer und stehen traumhaft schöne Bilderbuchstrände. Heute scheint die Sonne, das Meer ist tiefblau und die Strände hellbeige bis rötlich gefärbt. Immer wieder dürfen wir anhalten und mit den Jungs einen Spaziergang unternehmen. Leider scheinen die WoMo’s hier nicht ganz so gerne gesehen zu sein, wie noch in der Normandie. Wir kreuzen vermehrt Verbotstafeln für Halt, aber auch für Durchfahrt. Das ist wirklich schade, denn in der Nebensaison gäbe es so viele schöne Fleckchen zu entdecken für uns Wohnmobilisten, ohne dass wir die anderen Touristen belästigen würden. 

 

Unterwegs müssen wir noch ein paar Kleinigkeiten besorgen. Wir können auch nicht widerstehen, uns in einem Souvenirshop ein


bisschen um zu sehen. Plötzlich wird uns auch der keltische Hintergrund der Bretagne klar. Das Triskele und andere keltische Symbole sind unübersehbar. Ob wir vielleicht irgendwo eine Fee oder einen Troll entdecken? Erinnerungen an Norwegen werden wieder wach. 

 

Unsere Weiterfahrt bringt uns zum Cap Fréhel und hinunter nach Pléneuf-Val-André. Da es bereits Nachmittag ist, überlegen wir kurz, wie es nun weitergehen soll. Wir haben in den letzten Tag so viele Strände gesehen, dass wir ruhig einmal wieder ein paar Kilometer auf der Autobahn zurücklegen können. 

Wir geben also unseren Wunschstellplatz in Le Faou, unterhalb von Brest im Navi ein. Gleich bei unserer Ankunft sehen wir, dass dies genau die richtige Entscheidung war. Erneut treffen wir einen perfekten Schlafplatz an einem Meerausläufer an, welcher gerade Ebbe hat. Lediglich ein weiteres WoMo befindet sich auf dem Gelände.

 

Heute haben wir einen richtig langen Abend vor uns. Zuerst wird jetzt aber gekocht. Für uns gibt es einen richtig leckeren Eintopf. Wilson und Olly freuen sich über das übrig gebliebene Boeuf Bourguignon mit Reis, welches auch überaus lecker aussieht. 




Port-Louis - Ur wezh e oa… (Es war einmal…) 

…ein keltisches Volk, das uns auf unserem heutigen Weg überall begleitet hat. Schon beim Aufstehen erwartete uns die Sonne. Der Weg der Sonnenwinde oder keltisch „Hent ar Buared“ sollte Tagesthema werden. Die keltische Sprache und Schrift ist überall in der Bretagne (Breizh) zu entdecken. Selbst die Ortsschilder sind Zweisprachig angeschrieben. 

 

Wir machten uns direkt auf den Weg zum Pointe du Van. Ein fast leerer Parkplatz, traumhaftes Wetter bei Sonne und Wind begrüssten uns. Wir machten uns zu Fuss auf eine knapp einstündige Entdeckungstour dieser Küstenregion. Die Aussicht ist unbeschreiblich schön. Der Blick über die Klippen und das weite Meer muss man selber erlebt haben. Wilson und Olly genossen sichtlich die Weite und den stürmischen Wind im Pelz. 

 

Nach unserem Spaziergang fuhren wir eine knappe Viertelstunde weiter zu einem der westlichsten Punkte Frankreichs – zum Pointe du Raz. Die Jungs freuten sich, dass es sofort wieder zu Fuss weiter auf


den nächsten Spaziergang ging. Da wussten sie auch noch nicht, dass wir nochmals fast 1,5 Stunden Fussmarsch vor uns hatten. Wir folgten dem atemberaubenden Weg an die Spitze der Landzunge und zum Leuchtturm Die wärmende Sonne, der Wind im Rücken und das tiefblaue Meer zu unserer Linken, Wellen die gegen die Felsen im Meer peitschen und die anderen Leuchttürme draussen im Wasser, wie schön unser Planet Erde doch ist. Wir sind wirklich dankbar, dass wir dies alles in Ruhe in der Nebensaison erleben und geniessen dürfen. Wir sind glücklich und dankbar, dass wir dies alles zusammen erleben dürfen! 

Glücklich aber auch ein bisschen müde machen wir uns wieder auf die Weiterfahrt Richtung Süden. Sehr weit kommen wir heute aber nicht mehr. Wir richten uns schon bald auf einem Stellplatz im Städtchen Port-Louis, direkt am Meer ein. Wir hatten zwar schon schönere Nachtlager aber die Aussicht entschädigt für vieles. Und schliesslich haben wir unser gemütliches Zuhause sowieso immer dabei, wo wir rundum zufrieden sind und uns wohl fühlen. Wilson und Olly kuscheln sich sofort in ihre Bettchen ein. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Was es wohl morgen wieder zu entdecken gibt? 




Préfailles - Port-Louis, ein Stellplatz für sich. Besser als gedacht haben wir letzte Nacht geschlafen. Obwohl wir direkt an der Strasse standen, haben wir nichts vom Verkehr gehört. Daher gab es auch wieder relativ spät Frühstück bei uns. Gegen 09:30 Uhr machten wir uns auf den Weg. Heute sollte es ein letztes Mal für dies der Küste entlang gehen. 

 

Von Port-Louis fuhren wir durch viele kleine Dörfchen nach Carnac und weiter rund um den Golf du Morbihan herum. Zwischendurch machten wir ein bisschen Strecke auf der Hauptstrasse gut und gelangten schliesslich nach St-Nazaire. Schon von weitem sahen wir die grossen Hafenkränen. Wir entdeckten Werften, wo ganze Schiffe zurück gebaut werden. Von St-Nazaire aus wollten wir über die grosse Brücke nach St-Brevin-les-Pins fahren. Schon bei der Auffahrt auf die Brücke zeigte sich ein einmaliger Blick über die Stadt und das Meer. Wir entdeckten sogar ein grossen Transportfrachter für den Airbus A380 bzw. dessen Einzelteile. 

 

Schon nach kurzer Weiterfahrt hatten wir unser heutiges Tagesziel in


Préfailles erreicht. Erneut machten wir uns auf einem Stellplatz der Aire Camping Car Park Reihe breit. Und gleich machten wir uns auch wieder auf den Weg, um die Gegend zu Fuss zu erkunden. Nach einem längeren Spaziergang kamen wir zum Meer. Diesmal fanden wir nicht den malerischen Sandstrand vor. Dafür fanden wir uns an einer felsigen Küste mit rauem Meer wieder. Solche Charakterlandschaften haben einfach 

einen ganz speziellen Reiz und entschädigen uns erneut mit mehr Meer. Olly wird traurig sein, wenn er sein neues und liebgewonnenes Hobby, das Algenfangen, nicht mehr ausüben kann. Wilson hat sich dafür als grosser Muschel- und Steinsammler herausgestellt. 

 

Diese Reise entlang der Atlantik war bis hierher wirklich wunderschön und mehr als empfehlenswert. Morgen geht es für uns wieder ins Landesinnere. Wir freuen uns schon darauf, weitere Landschaften von Frankreich zu entdecken. Die Normandie und Bretagne allerdings, haben es uns schon mal sehr angetan. Wir kommen gerne wieder! 




Montrichard- Schon wieder haben wir viel länger geschlafen, als gedacht und als es für uns üblich ist. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, ausgiebig zu frühstücken. Einen Luxus, den wir uns sonst unter der Woche nicht leisten können und in den Ferien umso mehr zelebriert wird. 

 

Nach dem Ver- und Entsorgen folgt heute leider ein eher unspektakulärer Tag. Das Wetter zeigt sich zum ersten Mal in diesen Ferien grau in grau. Da wir aber sowieso einiges an Wegstrecke ins Landesinnere gutmachen müssen, spielt uns dies keine Rolle. Wir passieren einige Mautstellen und müssen einmal mehr anmerken, dass die schweizerische Jahresvignette zum Spotpreis erworben werden kann. Natürlich könnten wir auch Strassen fahren, die nicht gebührenpflichtig sind aber so ist es nun mal am Einfachsten, die Strecke bis Tours am Schnellsten zurück zu legen. 

 

Bevor wir heute auf unseren Stellplatzfahren, müssen nochmals ein paar Leckereien eingekauft werden. Zutaten für unseren Eintopf und auch das eine oder andere Süsse. Frankreich hat ein paar


Köstlichkeiten auf Lager, die nicht wirklich diättauglich sind aber dafür umso lohnenswerter zum Ausprobieren. Dafür fällt uns aber auch auf, dass wir Touris in der Normandie und Bretagne wesentlich freundlicher und gutgelaunter empfangen wurden, als hier im Centre – Val de Loire.

 

Unser Stellplatz in Montrichard lässt fast keine Wünsche offen. Wir haben die Wahl zwischen Rasen- oder Kiesplatz, haben die Loire direkt vor der Türe, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und alle Annehmlichkeiten, die ein Aire Camping Car Park-Stellplatz bietet, inkl. 35 m2 Parzelle.

 

Heute machen wir etwas früher Schluss, denn Wilson und Olly freuen sich genauso auf ihr leckeres Rindfleisch vom „Chef de Cusine“, genau wie wir uns auf unseren Eintopf freuen. Bon Appetit und einen schönen Abend von uns Vier aus dem WoMo nach Hause an unsere Familie! 




Huttwil - Gut gelaunt machen wir uns am Morgen auf den Weg. Auch heute müssen wir quer durch Frankreich kurven, um der Schweiz ein grosses Stück näher zu kommen. Leider ruft am Montag die Arbeit wieder. So gerne wir länger on Tour wären, gibt es keine Chance. 

 

Über die Autobahnen kommen wir, nicht ganz billig, dafür umso effizienter voran. Wir haben uns einen letzten Stellplatz von Aire Camping Car Park, etwas oberhalb von Lyon als Schlafplatz ausgesucht. Bereits um die Mittagszeit sind wir genau im Zentrum von Frankreich und es geht rasant weiter. Warum uns die Radarkästen auf der Hauptstrasse blitzen, obwohl wir gut 5 Stundenkilometer unter der angegebenen Höchstgeschwindigkeit liegen, ist uns absolut unklar. Wir werden aber noch recherchieren, was das sollte. 

 

Vorbei an vielen Charolais-Rinder und riesigen Mais- und Weinfelder, kommen wir bereits nach 15:00 Uhr in Villfranche sur Saone an. Uns erwartet ein riesiger Stellplatz und dichten Bäumen, direkt am Fluss.


Wahrlich ein hübscher Platz für die Abschlussnacht unserer Herbstferien. Leider haben wir die Rechnung ohne den Platzwart gemacht. Dieser erklärt uns nämlich freundlich, dass auf dem Platz am Abend eine grosse Party mit vielen Jugendlichen steigen wird, welche sehr laut werden könnte. Er empfiehlt uns, dass wir doch lieber ein anderes Plätzchen suchen sollen, wenn wir unsere Ruhe haben wollen. Leider ist dies einfacher gesagt als getan. In der Umgebung bzw. auf dem Weg zur schweizerischen Grenze finden wir keinen einzigen Platz, der uns wirklich zusagt. Aus diesem Grund entschliessen wir uns kurzerhand, noch am gleichen Abend zurück in die Schweiz einzureisen. 

 

Gegen 20:00 Uhr sind wir wieder in unserem schönen Land. Aber wo sollen wir nun übernachten? Den Rastplatz, den wir bereits von unserer Februar-Reise kennen, verpassen wir leider. Die anderen Rastplätze sind auch nicht gerade „anmächelig“. Der beste Platz, denn wir über die App’s und das Navi finden, ist der Flyer-Stellplatz in Huttwil. Da Daniel noch immer putzmunter ist, obwohl er schon viele Stunden hinter dem Steuer sitzt, fahren wir unser neues Ziel an. In der Zwischenzeit, wärmt Daniela ein paar Ravioli unterwegs auf, damit es wenigstens etwas Warmes in den Magen gibt.

 

Um 22:00 Uhr kommen wir in Huttwil an. Der Stellplatz bietet zwar alles, was man braucht aber leider ist er auch schon ziemlich voll. Wir finden noch ein Plätzchen, dass ein bisschen Schräglage hat, aber was soll’s. Ab ins Bett, Decke über den Kopf und einkuscheln. Hoffen wir mal, dass wir nicht aus dem Bett purzeln. 




Bubikon - Wir haben gestern noch ein bisschen Fern gesehen und es wurde dann doch noch später als gedacht. Im Jelly ist es eben überall gemütlich. Ob Berg oder Meer, ob perfekt im Wasser oder Schräglage, ob Sommer oder Winter, im Jelly sind wir zuhause, im Jelly fühlen wir Vier uns rundum wohl. Dass Jelly aber der Beste ist und die Nase ganz weit vorne hat, wird sich heute auch noch auf andere Weise zeigen. 

 

Nach dem Frühstücken und Entsorgen, wollen wir nicht auf direktem Weg nach Hause. Wenn wir schon mal in Huttwil stehen, lohnt sich ein Umweg zu zwei WoMo-Händler, die wir schon länger nicht mehr besucht haben. Zuerst führt uns unser Weg nach Steffisburg. Wir wollen einfach mal wieder ein bisschen „gwundere“, was die Konkurrenz so zu bieten hat. Schliesslich steht der nächste Caravan-Salon vor der Türe und können wir schon einmal ein paar Präferenzen, die es sich anzuschauen lohnt, begutachten. In Steffisburg bei der Firma Ruchti, wollen wir uns ein paar Niesmann + Bischoff anschauen. Wir liebäugeln schon lange mit den wunderschönen grossen Integrierten. Natürlich würden wir zum jetzigen Zeitpunkt Jelly für kein Geld der Welt eintauschen aber


träumen wird man ja doch dürfen. Es hat auch das eine oder andere schnittige Modell vor Ort, das uns schon irgendwann gefallen könnte. 

Weiter geht es nach Wolhusen zum Wohnmobilcenter Dahinden. Hier stehen die ganz grossen Concorde. Wir parkieren unseren Jelly frech neben einen Concorde Liner. Wie man auf unserem Foto sehen kann, hat für uns unser Jelly die Nase ganz weit vorn. Denn was auch immer die Grossen bieten, Jelly wird immer unser erstes WoMo bleiben. Jelly trägt uns von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Wir haben innerhalb von 10 Monaten über 33‘000 Kilometer zusammen erlebt. Wir haben viele verschiedene Länder gesehen. Wir haben alle Jahreszeiten zusammen erlebt und nie hat uns Jelly im Stich gelassen. Wir sind um viele Erfahrungen reicher geworden aber sind immer pünktlich an unseren Wunschzielen angekommen. Ein grosses Danke an unseren Jelly, dass er uns trägt und erträgt!