Frankreich - Normandie & Bretagne (Teil 1)

06. bis 09. Oktober 2016



Kehl - Der Start erfolgt pünktlich um 17:00 Uhr. Endlich geht es los in die Ferien. Durch Rapperswil, zur Raststätte Herrlisberg zum Versorgen, kommen wir nur schleppend voran. Auch nach dem Wasserbunkern und bis an die deutsche Grenze, gibt es immer wieder Verzögerungen wegen dem Verkehr. Unsere gute Laune kann dies aber nicht trüben. Ohne ID-Kontrolle geht es über den Zoll und weiter Richtung Kehl.

 

Wir machen einiges an Zeit gut und kommen bereits um 21:05 Uhr auf dem Stellplatz am Wasserturm in Kehl an. Von hier aus haben wir morgen gute Einkaufsmöglichkeiten und befinden uns schon direkt an der französischen Grenze bei Strasbourg. Wir waren in den Osterferien schon einmal hier, allerdings nur für einen "Znüni" halt. 

 

Wir machen noch einen kurzen Spaziergang mit den Jungs. Versuchen einen Aufstieg auf den Weisstannenturm, um die nächtliche Aussicht zu geniessen. Der Turm ist dann aber Daniela und Wilson in der Dunkelheit doch zu hoch. Lieber bestaunen wir den beleuchteten Wasserturm und machen es uns anschliessend mit einem Röteli im 


WoMo gemütlich.

 

Prost! Auf 10 Tage Urlaub an der Atlantikküste von Frankreich. 




Boulogne-sur-Mer - Um 07:00 Uhr geht bei uns der Wecker ab. Schliesslich gibt es einiges an Kilometern, die wir heute hinter uns bringen wollen. Ziel ist es, einmal quer durch Frankreich zu fahren und den Abend am Meer zu verbringen. 

 

Nachdem wir in Kehl noch ein paar Sachen eingekauft haben, geht es über die Grenze Richtung Strasbourg. Vorbei an Metz, Reimes, St. Quentin und Arras, immer auf der Autobahn nach Calais bzw. genauer gesagt nach Boulogne-sur-Mer. Stunde für Stunde vergeht und wir geniessen jeden Kilometer, den wir endlich wieder unterwegs sein dürfen. Das Wetter ist ideal zum Fahren und die Rastplätze in Frankreich erstaunen uns wirklich. Sie sind extrem sauber, teilweise ähneln sie sogar kleinen „Parkanlagen“ mit hübschen Spazierwegen, die besonders Wilson und Olly toll finden. Genau diese Strecke werden wir auch nächstes Jahr fahren, wenn es nach Grossbritannien geht. Geplant ist die Tunneldurchfahrt Calais-Dover. 

 

Um 17:00 Uhr, nach 650 Kilometer Tagesstrecke, kommen wir in Boulogne-sur-Mer an. Der Stellplatz bietet uns zwar einen


traumhaften Ausblick über die Bucht, jedoch wissen wir auch sofort, dass er nicht einer unserer Lieblingsplätze werden wird. Zum Schlafen genügt er auf alle Fälle. Zumal der Stellplatz uns eine optimale Ausgangslage für die Küstenreise bietet. Bei einem Abendspaziergang entlang der Küstenstrasse, lassen wir den Tag ausklingen. Leider sind unsere Hunde am Strand unerwünscht und ganz schweizerisch halten wir uns natürlich an dieses Verbot. Wilson und Olly werden noch genug Möglichkeiten bekommen, im Sand zu buddeln.

Nach einem ausgiebigen selbstgekochten Abendessen, lassen wir nun den Tag Revue passieren und kümmern und pflichtbewusst um die Weitergabe des Reiseberichts auf unsere Homepage. Schliesslich soll unsere Familie wissen, wo wir sind und dass es uns super geht. Wir geniessen die Ferien in Frankreich. 




Veulettes-sur-Mer - Wir haben viel besser geschlafen als gedacht. Der Stellplatz war zwar eher suboptimal und die Hauptstrasse sehr laut. Wenn wir aber erst einmal im Queensbett liegen, schlafen wir tief und fest. 

 

Nach dem Frühstück wollen wir Wasser bunkern. Leider funktioniert die Sanistation aber auch nicht korrekt. Die 4 Euros werden von der Kreditkarte abgebucht aber das Wasser kann nicht bezogen werden. Was solls – ein bisschen weniger Gewicht auf der Fahrt kann auch nicht schaden. 

 

Wir fahren durch die Stadt Boulogne-sur-Mer und können bereits am frühen Morgen dem regen Treiben der Fischhändler im Hafen zuschauen. Wir kaufen unterwegs ein paar Dinge fürs Wochenende ein. Der Tarte au Sucre wird sich später noch als extrem lecker erweisen. Selbst mit unseren spärlichen Französischkenntnissen schlagen wir uns bestens durch. 

 

 


Den ersten halt am Meer machen wir in Berck-Plage. Schon von Weitem sehen wir den rot-weissen Leuchtturm, der uns magisch anlockt. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Dünen finden wir uns vor einem einmaligen Panorama wieder. Der Sandstrand, an dem gerade Ebbe ist, macht nicht nur Wilson und Olly tierisch Spass. Die Jungs rennen umher und buddeln Muscheln aus – wir auch. 

 

Von Berck geht es weiter nach Le Crotoy. Hier hatten wir ursprünglich einen Stellplatz gesehen, der uns nun in natura aber überhaupt nicht zusagt. Wir folgen der Küstenstrasse weiter durch viele kleine Dörfchen und landen in Criel-sur-Mer. Erneut finden wir das Meer, diesmal bei warmen Sonnenschein und mit Kiesstrand. Die weissen Steilküsten sehen einfach traumhaft schön aus. Eigentlich könnte man es hier länger aushalten aber wir brauchen frisches Wasser und das gibt es hier leider nicht.  

Wir fahren weiter, durch Dieppe und dann Richtung Fécamp. Wir haben als Zwischenziel einen Stellplatz in Veulettes-sur-Mer im Navi eingegeben. Bei unserer Ankunft in diesem Ort, finden wir erneut ein atemberaubendes Panorama, diesmal mit zwei weissen Steilküsten vor. Die Beleuchtung von dunklen Wolken, milchig-blauem Meer und der Sonne, taucht die ganze Region in eine malerische Kulisse. Ein paar Meter vom Strand entfernt, richten wir uns diesmal auf einem kleinen Campingplatz häuslich ein. Die Jungs dürfen nochmals ausgiebig im Meer planschen und anschliessend gibt’s für uns leckeren Fisch. Ein perfekter Meer-Tag, was will man mehr?! 




Utah Beach - Wir haben noch eine ruhige Nacht auf dem lobenswerten Campingplatz in Veulettes-sur-Mer verbracht. Darum geht es auch etwas später auf die Strasse. Um 09:30 Uhr machen wir uns, voll versorgt, auf den Weg nach Le Havre. 

 

Leider kommt Daniela auf die glorreiche Idee, als Zwischenziel „Cap d’Antifer“ einzugeben. Die Aussicht dort ist zwar nicht übel. Der Weg dahin allerdings eine kleine Katastrophe. Noch schmalere Strassen kann man sich nicht vorstellen – und dies mit WoMo! Daniel sieht das natürlich alles wieder völlig anders und kurvt bergauf, bergab, kreuz und quer durch die schmalsten Strassen. Es ist richtig beruhigend, einen so erfahrenen Fahrer am Steuer zu wissen. 

 

Nach gut 1.5 Stunden Fahrt kommen wir am grossen Industriehafen an und finden dort auch ein Parkplatz für Jelly. Wir machen uns zu Fuss auf den Weg, um den Hafen zu erkunden. Olly ist völlig fasziniert vom älteren Fischer, der gleich fünf Fische auf einmal mit seiner Angelrute aus dem Meer zieht. Aber warum zappeln die Dinger den noch?


Nach dem wir etwas Kleines in den Magen bekommen haben, wollen wir eigentlich der Küstenstrasse der Normandie folgen. Allerdings gibt es dann einen kleinen Umweg über die Brücke „Pont de Tancarville“, um dann über Cabourg nach Riva-Bella zu gelangen. Von hier aus gibt es wirklich nur noch wunderschöne Küstenstrassen mit Blick auf Traumstrände und ein kleines Küstendorf folgt dem nächsten. Es ist natürlich auch nicht zu übersehen, welch geschichtsträchtige Region wir hier besuchen. Überall ist der 2. Weltkrieg und die Landung der Alliierten in der Normandie erkennbar. Wir zwei können allerdings nicht wirklich verstehen, warum man mit Souvenirshops das Andenken der Helden von damals beschmutzt und alles zu Geld machen muss.

 

Wir fahren weiter, weil wir nach Utah Beach wollen. Endlich möchten wir wieder einmal einen Stellplatz der Camping-Car-Park-Kette besuchen. Ein kleiner Zwischenhalt muss allerdings noch sein, als wir eine kleine Patisserie am Strassenrand sehen. Wir kaufen ein Baguette, Marons und ein paar unglaublich leckere Petit-Fours. Wir sind schliesslich in Frankreich – das ist ein Muss.

Der Stellplatz in Utah Beach ist perfekt! Als wir ankommen, sind wir das einzige WoMo auf dem Platz. Die einzigen Nachbarn sind vier Lamas, ein paar Pferde auf der anderen Strassenseite und ein Hase. Der angrenzende Campingplatz hat anscheinend bereits Saisonende. Uns gefällt es hier richtig gut. Auch der Spaziergang zum Strand erweist sich schon jetzt als ein Höhepunkt unserer Reise. Wir haben einen riesigen Sandstrand für uns ganz alleine. Ein paar Möwen tummeln sich und unsere Jungs haben wahnsinnig viel Spass. Sie rennen und buddeln und geniessen das Leben in vollen Zügen. Die Abendstimmung ist traumhaft. Hier könnte man es echt länger aushalten. Zurück im Jelly, wird fein gekocht und wir vier Schweizer geniessen den Abend unter uns.