NORWEGEN 2025 - MIT MAMI & PAPI

26. MAI BIS 31. Mai 2025



N-Notodden - Das Erwachen in Odda ist ein bisschen freundlicher, als das Einschlafen. Ein blauer Fleck hängt am Himmel, direkt über Bobi. Aber schon kurz nach dem Aufstehen, beginnt es wieder zu regnen. Nach dem Besuch an der Sani, gibt es für uns kein Halten mehr. Wir wollen zum Låtefossen.

 

Schon ein paar Kilometer weiter, auf der eher schmalen Strasse, sehen wir den ersten Fossen/Wasserfall auf der Beifahrerseite. Dies ist aber nur der Vorgeschmack auf den tosenden Låtefossen. In dem Augenblick, als wir dort ankommen, hört der Regen auf und wir können die pure Urgewalt des Wassers live erleben. Ohrenbetäubend strömen die Wassermassen talwärts und die Gischt spüren wir im Gesicht. Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, als kleiner Mensch, vor dem riesigen Fossen zu stehen.

 

Weiter geht es richtig Haukelifjell. Gemäss Navi dürfen wir 208 Kilometer weit fahren, bevor der nächste Richtungswechsel ansteht. Plötzlich bekommen wir eine Nachricht vom Carado-Team, dass Papi anhalten muss, weil etwas mit der Ölanzeige nicht stimme. Wir sind


schon um eine Tunnellänge weiter, warten aber, bis Mami & Papi wieder aufschliessen. Öl hat der Fiat genug aber die Anzeige blinkt. Gemäss Herstellerangaben gehen wir davon aus, dass das Fahrzeug einen Ölservice wünscht und dies wird kurze Zeit später auch angezeigt. Wir können weiter, teilweise wieder mit "Manuell Dirigering" und Begleitfahrzeug durch's Tunnel und dann wieder alleine im Konvoi, über die fantastisch schöne Hochebene. Haukelifjell gefällt uns jedes Mal extrem gut. 

 

Langsam ändert sich das Wetter von schön zu sehr schönem


Norwegen-Wetter. Wir halten nur noch für einen kurzen Einkauf und fahren dann weiter bis nach Notodden. Eigentlich wollten wir auf einen Stellplatz. Leider ist aber der Kreditkartenautomat ausser Betrieb und die Stellplatzgebühr kann in der Folge nur via Vipps, (eine App welche nur mit norwegischer Personalnummer geladen werden kann) bezahlt werden. Wir entscheiden also, 3 Kilometer zurück, auf den Notodden-Campingplatz zu fahren. Hier können wir per Briefumschlag bezahlen und uns einen Platz auf der Campingwiese aussuchen. Ausser einem Deutschen mit Zelt und weit Abseits einem Niederländer mit WoMo, stehen wir ganz alleine am Sportflughafen und geniessen die Abendsonne. Auch Bobi bekommt natürlich noch ein wenig Pflege. Das wird die letzte Nacht in Norwegen, für diese Reise. Morgen haben wir einen Campingplatz in Schweden gebucht.



S-Väjern Solvik-Kungshamn - Alles Schöne findet einmal ein Ende und so ist es heute eben mit unserer Norwegen-Tour. Vielleicht, weil wir im Konvoi unterwegs sind, sind wir nicht ganz so wehmütig, wie wir normalerweise an dieser Stelle sind. Wir streichen gut gelaunt die Segel, fahren zuerst rasch an die Sani im Dorf und dann eine gute Stunde weiter nach Drammen. Der letzte Einkauf in Norwegen steht noch an aber leider ist die Sjokoladetherapie auch hier ausverkauft, was tatsächlich fast ein kleines Drama ist. Danach besorgen wir noch LPG für die Carado-Crew.

 

Bei fürchterlichem Regenwetter mit Wind und Windböen fahren wir über den Zoll nach Schweden. Meistens fahren wir früh hier durch und können unser Abschiedsfoto machen. Heute stehen gefühlt kilometerlang die LKW's auf der zweiten Spur an und warten auf ihre Zollabfertigung. Für uns bedeutet dies, dass wir einmal mehr ohne SE-Nummer-Kontrolle für die Hunde, welche wir gestern Abend noch gelöst haben, einreisen können.

 

Bei Wind und Wetter geht es in Schweden weiter bis auf Höhe 


Uddevalla und dann raus Richtung Meer. Wir haben erneut vorab zwei Parzellen bei First Camp reservieren lassen. Die Sonne lacht, je länger je mehr, der Wind bleibt weiterhin extrem stark. An der Rezeption werden wir freundlich erwartet und empfangen aber schon, als uns gezeigt wird, wo wir hin fahren sollen, schwant uns Böses. Das sollen Parzellen für 9-Meter-WoMo's sein? Steile schmale Zufahrtswege mit Spitzkehren und den typischen Felsen, welche in die Fahrbahn reichen. Gerade so, kommen wir mit Bobi auf unseren Platz aber ohne Schutz, schüttelt und zerrt der Wind an unserem WoMo - einfach nur 


Horror. Wir gehen zurück zur Rezeption und können zum Glück, für die eine Nacht, die Parzellen umbuchen. Wir bekommen unten auf der Wiesenfläche noch zwei Parzellen, die leider nicht direkt neben einander liegen aber was solls. Daniela möchte eh am Liebsten wieder direkt nach Norwegen zurück. Warum nur, kann einem das eine Skandinavische Land wohl OK vorkommen, während man das andere Land liebt, als wäre es die eigene Heimat?! Hadern hilft nix - es geht zurück. Morgen vermutlich, wenn alles gut läuft, bis nach Korsør.



DK-Korsør - Irgendwann kommt der Tag, an dem Kilometerfressen angesagt ist. Heute gibt es kein Sideseeing, sondern er heisst ab auf die E6 und dann durch Schweden hindurch nach Dänemark. 

 

Wir machen einen kurzen Stopp, um Diesel zu holen und dann müssen wir, durch etliche Baustellen, auf den Nebenstraßen wieder den Weg zurück auf die Autobahn finden. Mit Verzögerungen gelingt uns dies. Einmal auf der E6 angekommen, läuft es eigentlich sehr gut. Fast zu gut. Man sollte den Tag nie vor dem Abend loben. 

 

Vor Malmö, in Arlöv, machen wir Halt und holen noch, was wir von Schweden mit auf den Heimweg nehmen wollen. Günstiger Diesel wird von Daniel auch noch einmal nachgefüllt. Bis zur Øresundbrücke ist er nur ein Katzensprung und noch alles OK. Dann kommt Kopenhagen. Es ist vor den Feiertag Christi Himmelfahrt und neben dem Chaos, das es hier eh immer hat, kommt noch viel mehr Verkehr, dank bevorstehendem langen Wochenende, dazu. Wir erleben haarsträubende Verkehrsmanöver und Fahrbahnwechsel im Stau. Blinken kennt man nicht, nicht einmal ein Truck mit wahnsinnigen


11 (!) Achsen und somit Überlänge, zeigt den Fahrbahnwechsel an. Reissverschlusssystem kennt man ebenfalls nicht und auch Rettungsgasse ist ein Fremdwort. Als die Ambulanz durch den Stau muss, sind alle völlig überrascht und wissen nicht wohin. Bei jeder Ein-  und Ausfahrt, werden alle verkehrsteilnehmenden Fahrzeuge einmal gründlich durchgemischt und neu sortiert. Natürlich kommt dem Auto auf der 4. Fahrbahn links im letzten Augenblick in den Sinn, dass es über alle Fahrbahnen zur Ausfahrt ganz rechts muss - ein Däne. Er kennt sich in Dänemark bestimmt nicht aus und somit ist das Manöver verständlich. Man erinnere sich an England:  Wir sind nicht 


im Verkehr  - wir sind der Verkehr! So verlieren wir, gemäss Navi über 1.5 Stunden.

 

In Korsør kommen wir um 18:00 Uhr an und haben ein riesiges Glück. Es hat noch genügend freie Parzellen und so stellen wir uns am gleichen Ort nebeneinander, wo wir schon zu Beginn der Reise standen. Die Sonne lacht und das Abendessen steht auch schon bald auf dem Tisch. Wir sind alle müde und machen nicht mehr all zu lange. Wir füllen nur noch rasch Wasser für die Dusche nach, machen den Abwasch und führen diese paar Zeilen zur Homepage hinzu. Morgen geht es wieder zurück in die Forbundsrepublikken Tyskland.



D-Soltau - Das letzte Mal, für lange Zeit, am Meer aufwachen, ist immer schwierig. Vor allem, wenn man um 06:30 Uhr noch kaum aus den Augen sieht und Wilson auch kein Zeichen gibt, dass er gerne aufstehen würde. Immerhin ist einer von uns fit und munter. Dies ist Daniel. Er kann Daniela und Wilson dann doch auch noch dazu bewegen, aus dem Bett zu kriechen. Die frische Meeresbriese tut ihr Übriges, genau wie die grossen Frachter, die schon unterwegs sind. Der Blick auf's Meer weckt die müdesten Geister.

 

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir wollen oder müssen heute das letzte skandinavische Land verlassen. Zuerst geht es über die einzige, noch mautpflichtige Brücke, auf unserem Weg und dann an die Sanistation. Bei schönstem Wetter läuft die Fahrt eigentlich recht gut. Wir sinnieren über die vergangenen Tage, was wir und wie wir es erlebt haben. 

 

Um die Mittagszeit reisen wir in Deutschland ein. Auch diesen Grenzübertritt bringen wir ohne Zollkontrolle hinter uns. Nach der


Mittagspause, geht es wieder mit höherer Geschwindigkeit Richtung Hamburg. Der Verkehr, ist Dank Christi Himmelfahrt, mehr als erträglich. Auch wenn sich auf der Gegenfahrbahn, nach dem Elbtunnel, kilometerlange Staus bilden, haben wir Glück und kommen ohne Zeitverzögerungen zügig durch. Einzig bei den Zwischenstopps wird es ein wenig schwieriger, weil die LKW's am Feiertag nicht fahren und ihre Ruhezeit auf den Rastplätzen, dicht an dicht, verbringen.

 

Um 15:35 Uhr kommen wir in Soltau an. Viel später hätten wir diesen 


Tageszielpunkt nicht anfahren müssen. Wir finden gerade noch zwei Plätze nebeneinander. Danach füllt sich der Quickstopp für eine Nacht in Windeseile. Wohnmobile, Van's, obwohl verboten - Wohnwagen und auch ganz viele "Büssli" drängen sich nebeneinander. Es beginnt zu regnen und wir sind froh, dass wir es so gut haben. Mami hat angekündigt, dass sie heute für uns kochen möchte und diese Einladung nehmen wir sehr gerne an. Wir geniessen wieder einen wunderschönen Abend zu viert bzw. zu sechst im Bobi und lassen die Reise schonmal ein bisschen revue passieren. Aber wir sind ja noch nicht am Ende. Morgen fahren wir noch einmal zusammen einen Übernachtungsplatz an.



D-Walldürn - Der Stellplatz Soltau wurde gestern voll, richtig voll und das bei Regen. Beim Aufstehen heute früh, waren aber schon einige der Nachbarn verschwunden und dies so still, dass wir alle überhaupt nichts davon mitbekommen haben. Genauso still, sind wir um 08:30 Uhr auch wieder auf die Strasse.

 

Der Verkehr auf der Autobahn blieb uns, auf der ganzen Tagesstecke, mehr als gnädig. Zuerst machten wir bei Northeim einen Zwischenhalt, um günstigen Diesel zu füllen und dann gab es eine längere Mittagspause auf einer Raststätte.  Als Zeitvertrieb unterwegs, haben wir wieder einmal unsere LKW-Häufigkeits-Rangliste gemacht. Was uns an Häufigkeit ebenfalls aufgefallen ist, ist die Masse an Sichtungen einer besonderen Hunderasse - "Daggele" - Dackel in allen Varianten. Da wird einem echt wieder bewusst, wie unser Olly fehlt.

 

Irgendwann hat uns unser Navi plötzlich Richtung Frankfurt statt Würzburg umgeleitet. Der Verkehr wurde noch weniger und wir kamen noch besser voran, bis auf eine etwas doofe Umleitung kurz vor unserem Zielort Walldürn.


Bei traumhaftem Wetter und super warmer Temperatur, kamen wir schlisslich auf unserem Wahlstellplatz an und das bei freier Parzellenwahl. Wie lässt sich der letzte gemeinsame Nachmittag und Abend  besser verbringen, als zwischen den beiden WoMo's, welche so super abgeliefert haben, und dies an der frischen Luft? 




CH-Volketswil - Fast immer zur selben Zeit, sind wir in den Ferien aufgestanden. So auch heute. Bei der Bobi-Crew ist die Handbremse aber etwas heftiger angezogen, als bei Mami & Papi. Wir haben noch dies und das zu erledigen, bevor wir uns endgültig auf den Heimweg machen wollen. Auf dem Stellplatz der Firma Goldschmitt können wir die LPG-Tanks noch füllen, was wir natürlich gerne tun. Auch die Sanistation wird ausgiebig genutzt, bevor wir dann Richtung Heimweg losfahren.

 

In der Region um Dietingen-Rottweil versuchen wir einen Rastplatz zu finden, von wo aus wir dann getrennt weiterfahren werden. Allerdings ist dieses Unterfangen nicht ganz so einfach. Die LKW's stehen schon wieder in Doppelreihe auf den Wochenendplätzen und auch die PKW-Parkplätze sind vor den Kraftfahrern nicht sicher. Schliesslich finden wir dann aber doch noch einen Platz, wo unsere beide WoMo's stehen können. Ein paar Minuten sitzen wir noch einmal beisammen. Ab hier dürfen Mami & Papi nun wieder eine andere Aussicht geniessen. Die letzten drei Wochen haben sie ja fast ausschliesslich Bobi's Heck vor sich gehabt. Die beiden WoMo's


haben um die 7'800 Kilometer abgespult und dies fast ohne Macken. Bei Carado wird ein Ölwechsel fällig und bei Bobi muss noch einmal wegen der Ölwanne nachgeschaut und der Keilriemen ausgewechselt werden. Die Geräusche haben Daniela auf den letzten Kilometern schon ziemlich genervt. Aber was die beiden Fahrzeuge an Leistung gebracht haben ist einfach nur top! 

 

Genauso top ist die Leistung von Mami & Papi und auch von der alten Dame Svenja! Auch wenn wir Strecke und Tempo ein wenig gedrosselt haben, haben die Drei so mitgemacht, da könnte manch junger 


Mensch nicht mithalten. Wir sind echt stolz auf die Leistung und Ausdauer und sind wahnsinnig froh, dass wir so viel von unserem geliebten Norwegen mit Mami & Papi teilen konnten. Norwegen ist und bleibt für uns ein Sehnsuchtsort, der uns extrem am Herzen liegt. Es war wirklich schön, diese Reise einmal anders zu fahren und 1 zu 1 teilen zu können. Wir hoffen, dass Mami & Papi auch ganz viel Norwegen mit Herzen und im Gepäck mit nach Hause nehmen konnten.