FRÜHLINGSFERIEN 2023

24. BIS 26. MÄRZ 2023



Virignin - Die Woche vor der dem Abreisetag war ein einziges hin und her. Müssen wir Frankreich vergessen? Fahren wir nach Deutschland? Können wir Spanien irgendwie erreichen? Bobi gehört zwar nicht zu den Kleinsten aber der Dieseltank fast lediglich 90 Liter. Wenn es also wirklich knapp werden sollten mit dem Kraftstoffbezug in Frankreich, dann hätten wir schlechte Karten. Trotz allem haben wir uns aber auf 17 Tage mit hoffentlich etwas wärmerem Wetter gefreut. Wir haben ein Wohnmobil, weil wir mit diesem mobil wohnen können. So haben wir uns entschlossen, das Abenteuer zu wagen und zu schauen, wie weit wir können. Einen Kanister mit einer Notreserve von 20 Litern Diesel, haben wir uns vor der Abfahrt um 13:00 Uhr besorgt.

 

Obwohl im Radio die Rede von Stau war, kommen wir relativ gut voran. Um 15:00 Uhr gibt es den ersten Halt mit Bobi bei der Mirage in Estavayer-le-Lac. Bereits nach 17:30 Uhr verlassen wir bei Genf die Schweiz. Kurz vor dem Grenzübertritt sind wir etwas gestanden aber das gehört einfach dazu. Wir sind gut gelaunt über den guten Start in den Urlaub erfreut. 


Ohne Mautstrassen fahren wir einen Stellplatz an, den wir uns gestern noch ausgesucht haben. Wir wollen wegen den Streiks und Demos ausserhalb von grossen Städten übernachten. Die Fahrt zu unserem Stellplatz gefällt uns super. Die Rhone begleitet uns fast auf der ganzen Strecke. Die Abendstimmung ist genial. Einer der Hügel wird rot angeleuchtet und wir bekommen sogar noch einen schönen Regenbogen zu sehen. In Virignin beziehen wir einen von 30 Plätzen. Nur ein weiterer ist ebenfalls belegt. Hier verbringen wir bestimmt eine ruhige Nacht und können morgen unsere Fahrt erholt weiterführen. Wir sind gespannt, wie es weiter geht. Bis jetzt haben wir keine einzige Tankstelle gesehen, die ausverkauft war oder an der die Fahrzeuge Schlange gestanden wären.




La Palme - Die erste Urlaubsnacht war wunderbar ruhig und entspannt. Der erste Blick aus dem Fenster zeigte, dass sich der Nebel der Nacht gelichtet hatte und die Rhone, mit dem kleinen Hafen an der Schleuse, ebenfalls zu erwachen scheint. Bei der ersten Morgenrunde mit den Jungs haben wir viele verschiedene Wasservögel gesehen und gehört. Direkt nach der Abfahrt begegneten uns dann auch noch ein farbenprächtiges Fasanenmännchen mit seinen zwei unscheinbaren "Chicks".

 

Bevor es auf die Mautstrasse ging, durften wir erst einmal eine traumhafte Route entlang verschiedener Flüsse und durch Naturtunnel fahren. Diesel konnten wir auf dem Weg ebenfalls noch einmal auffüllen und dies ohne Probleme, dafür mit einer staunenden Dame im Kleinwagen, als Daniel Bobi gekonnt neben ihr parkierte.

 

Auf der Autobahn hiess es dann Kilometer abspulen und dies bei immer sonniger werdendem Wetter. Eine schöne Aussicht und wahnsinnig viele Dickschiffe auf der entgegenkommenden Fahrbahn, begleiteten uns. Es scheint, dass die Süden-Überwinterer auf dem


Rückweg sind. Was ebenfalls auffallend ist, an diesen zwei ersten Urlaubtagen, dass vermehrt überholende Damen sich an "unserem" Anblick erfreuen. Ob die Gefallensbekundungen mit grinsendem herüber schauen, winken und Daumen hoch zeigen, nun Daniel oder Bobi gelten, wird wohl ungeklärt bleiben.

 

Wir steuerten unseren Stellplatz in La Palme an, wo wir vor Jahren schon einmal mit Jelly standen. Direkt bei den Salzsalinen haben wir damals wilde Flamingos gesehen und auch dieses Mal werden wir nicht enttäuscht. Kurz bevor wir auf dem Stellplatz sind, sehen wir 


die, noch blassen, Vögel im Wasser. Der Stellplatz in La Palme ist noch immer der gleiche, etwas wild anmutende Platz. Wir geniessen die Wärme, die Sonne und das frühe Ankommen und nutzen die Gelegenheit für einen schönen Spaziergang. Morgen geht es weiter. Wir sind froh, dass wir uns doch entschieden haben, in die Sonne zu fahren!



L'Hospitalet de l'Infant - Stockdunkel war es letzte Nacht auf unserem Stellplatz. Dafür haben wir einen wunderschönen Sternenhimmel zu sehen bekommen. Dank Zeitumstellung sind wir heute früh etwas länger in den Federn geblieben. Für das Frühstück wollten wir allerdings nicht mehr hier bleiben. Wir haben Bobi an der Sanistation versorgt, die ersten Leichen von der Frontscheibe entfernt und sind gleich, bei heftigem Morgenwind, auf den Weg. Erst ein Stück weiter haben wir uns einen ruhigen und hübschen Rastplatz gesucht, wo es dann in Ruhe ein Päuschen für uns alle Vier gab.

Als nächstes wollten wir dann so schnell wie möglich nach Spanien kommen. Wieder vorbei an ganz vielen nordwärts reisenden WoMo's, sind unsere Reisebegleiter Arti & Nordli, nach 11:00 Uhr zum ersten Mal nach Spanien eingereist. Ein paar Kilometer weiter bekam Bobi eine komplette Dieseltank-Füllung zum Schnäppchenpreis. Je weiter wir südwärts kamen, desto schöner wurde das Wetter. Wir haben es heute bis auf 25 Grad, bei herrlichem Sonnenschein geschafft. 


Nach Barcelona sind wir von der Autobahn herunter. Mit einem ca. 1.5-stündigen "Umweg" sind wir über's Land gefahren und haben eine traumhaft schöne Landschaft erlebt. Vorbei an Mandel- und Olivenbäumen, Citrusplantagen und Raffinerien, hatten wir kaum Verkehr auf unserem Weg. Daniel und Bobi haben sich perfekt durch Spanien manövriert. Erst kurz vor dem Ziel gab es eine sehr schmale Unterführung, die unser Navi nicht erkannt hatte. Mit einer kleinen Umfahrung sind wir auf dem Campingplatz angekommen, wo wir im Mai 2018 schon einmal waren. Wir wurden super freundlich empfangen, konnten auch einchecken. Einmal mehr haben wir aber 


sofort erkannt, dass wir einfach die Stellplatzwohnmobilisten und nicht die Camping-Camper sind. Als Daniela die Nachbarn an der Stromsäule freundlich begrüsste, war die erste Reaktion "Hallo, geht nicht! Schuko". Und weg war der ältere Herr auch schon wieder. Aber keine Sorge - die Züger's sind gut ausgerüstet und haben alles mit dabei. Mit Sicht auf das Mittelmeer, auch schön aus der zweiten Reihe, geniessen wir den Abend. Die Jungs dürfen leider nicht an den Strand da "Perros prohibidos" sind und dies bei Strafandrohung von 200 Euro. Morgen geht es aber wieder weiter und wir werden bestimmt noch viel Schönes in Spanien sehen und erleben. Wir geniessen die Abendsonne hier in der Region Tarragona. Ach ja, noch eines: Das Radio- und TV-Verbot finden wir belustigend aber nicht zeitgemäss. Ob sich alle dran halten?