SKANDINAVIEN (TEIL 1)

12. BIS 15. MAI 2022



D-Northeim - Bevor es mit unserer Reise los gehen kann, müssen Wilson & Olly noch kurz zu unserer Tierärztin. Um 07:30 Uhr haben wir den Termin für die Wurmkur, welche wir für Norwegen benötigen. Die Jungs bekommen die Tabletten verabreicht und im Impfausweis wird vermerkt, dass der Gesundheits-Check tiptop ist. Danach sind Wilson & Olly reisefertig. Daniel muss am Vormittag noch ein wenig arbeiten, bevor wir los können.

 

Wir sind unterwegs! Punkt 11:20 Uhr verlassen wir im Bobi die Halle und starten somit in den lange ersehnten Urlaub. Der Norden ruft. Zuerst fahren wir aber noch kurz nach Geisingen, um dort die nötigen Lebensmittel für die Fahrt zu besorgen. Danach geht es auf die Autobahn. Am ersten Tag kommen wir viel besser voran, als wir in unseren kühnsten Träumen gedacht hätten.

 

Anscheinend sind wir zur perfekten Zeit abgefahren. Ehe wir es richtig wahr nehmen, sind wir schon an Stuttgart vorbei. Keine Spur von Stau und das Reisewetter ist herrlich. Einzig die vielen Insekten-

einschläge auf der Windschutzscheibe müssten echt nicht sein. 


Unspektakulär aber richtig entspannt geht die Fahrt weiter nordwärts. Wir geniessen unseren WoMo-Salat, den es immer am ersten Reisetag gibt. Zwischendurch gibt es immer wieder einmal eine kleine Pause auf einem Rastplatz. Danach gibt es mal ein Eis oder einen Berliner. 

 

Da wir heute sicher bis gegen 20:00 Uhr fahren wollen, werden wir viel weiter kommen, als gedacht. Rasch merken wir, dass es realistisch ist, den Stellplatz in Northeim im Navi zu erfassen. Auf der Höhe von Kassel kommen wir dann doch noch kurz in einen Stau, der wegen eines Unfalls entstanden war. Der Unfall war aber bereits geräumt. 


Nur noch die Lastwagen hielten den Verkehr ein wenig auf. Um 20:20 Uhr sind wir auf unserem Stellplatz angekommen und können den ersten Urlaubsabend richtig gemütlich mit allem Drum und Dran geniessen.



DK-Korsør - Northeim war die perfekte Entscheidung für die erste Übernachtung. Die Nacht war zwar nicht ganz so ruhig aber wir haben super geschlafen. Wilson hatte sich bei Daniel eingekuschelt und Olly fühlte sich auch sichtlich wohl heute früh. Der "strategische" Startpunkt für unsere Weiterfahrt ist von Northeim aus perfekt. 

 

Nach dem Frühstück fahren wir direkt wieder auf die Autobahn. Nach 10:00 Uhr fahren wir an Soltau vorbei, etwas später fahren wir auch schon durch den Elbtunnel in Hamburg. Am Mittag überqueren wir den Nord-Ostsee-Kanal, bei bewölktem Himmel. Eine Stunde später sind wir so weit voran gekommen, dass wir Deutschland bereits wieder verlassen und an den dänischen Zoll kommen. Hinter uns werden die WoMo's total hektisch, versuchen noch zu überholen und reihen sich dann doch hinter uns ein. Der Zollbeamte winkt uns mit einem strahlenden Lächeln durch. Wo die WoMo's hinter uns dann geblieben sind, wissen wir nicht. Vermutlich mussten diese Rede und Antwort stehen. Gut gelaunt machen wir weitere Wegstrecke gut und über legen uns, wo wir heute Übernachten wollen.


Evelyne und Roland haben wir noch vom Stellplatz in Korsør vorgeschwärmt und erzählt, dass dieser leider beim letzten Besuch nicht nutzbar war, aufgrund der vielen stationierten Boote. Dieser ist auf unserer Karte deshalb seit längerer Zeit schwarz eingefärbt und benötigte eigentlich ein Update. Da wir so früh dran sind, wollen wir den Stand vom Stellplatz überprüfen. Wir fahren bei Rückenwind über die Storebælt-Brücke. Es ist immer wieder ein unglaubliches Erlebnis. Am Ende der Brücke entrichten wir die Brückenmaut von DKK 610.-- mit der Kreditkarte, da Autopass hier nur für eine Fahrzeughöhe von 2.70 Meter möglich ist. Kurze Zeit später, um 16:00 Uhr, fahren wir 


auch schon auf den Stellplatz in Korsør, wo die erste Reihe bereits besetzt ist. Wir finden ein perfektes Plätzchen für uns. Die Stellplatzgebühr von DKK 160.-- inkl. Strom entrichten wir sofort am Automaten im Hafengebäude, richten uns ein und unternehmen sofort einen Spaziergang mit Wilson & Olly am Hafen. Der Wind bläst, es ist bewölkt aber mit den Sonnenstrahlen, die durch die Wolken dringen, ergibt sich eine unglaubliche Stimmung am Meer. Die Sicht auf die Brücke und die vorbeiziehenden Riesenfrachter ist einmal mehr absolut genial hier. Was für ein erster Urlaubstag. Besser könnten wir es eigentlich gar nicht haben. Wenn der Urlaub so weiter geht, wenn wir morgen nach Schweden fahren, müssen wir vielleicht überdenken, ob wir überhaupt wieder zurück kommen. Jetzt geniessen wir den Rest des Tages in schönster Umgebung.



N-Tistedal - Die Nacht war unglaublich entspannend. Wir hörten das Meer und das Singen des Windes in den Tauen der Schiffe im Hafen. Am Morgen wurden wir durch die Möwen und die Sonnenstrahlen über dem Dachfenster geweckt. Besser geht es fast nicht - oder doch? Wir stehen in Dänemark und unser Tagesziel ist eigentlich Norwegen zu erreichen.

 

Auf der Autobahn werden erst einmal die Tanks geleert und etwas später finden wir auch noch eine dänische Raststätte, die uns Frischwasser bieten. Dann geht es auf direktem Weg nach Koppenhagen und weiter über die Øresund-Brücke nach Schweden. Leider versperrt ein LKW vor uns die AutoPass-Bahn, weil er kein Maut-Gerät hat. Als die Spur wieder frei ist, sausen wir in Windeseile durch und werden von den Zöllnern nicht einmal wahr genommen. Ein paar Kilometer weiter, in Bernstorp, holen wir unsere Leckereien im City Gross. Gut ausgerüstet und ebenso gut gelaunt, heisst es Kilometer Richtung Norden abspulen. Bis nach Göteborg kommen wir super voran. Immer wieder sehen wir alle möglichen Tiere unterwegs.


In Göteborg verlieren wir ziemlich Zeit, weil wir Samstags um 15:30 Uhr, genau im Verkehrschaos stehen. Danach geht es dafür wieder umso zügiger voran. 

 

Nach ein paar Zwischenstopps, kommen wir Norwegen immer Näher. Kurz vor der Grenze, noch auf der schwedischen Seite, sehen wir unseren ersten Elch auf dieser Tour. Wir könnten vor Freude fast ausflippen. Unser vierter Elch in Skandinavien - einfach genial!

 

Am Zoll in Norwegen geht alles wieder einmal blitzschnell. Die Impf-


ausweise der Jungs werden von der sehr freundlichen Zöllnerin angeschaut und mit einem "OK" dürfen wir offiziell nach Norwegen einreisen. Unsere Ausweise will niemand sehen. Daniel hat die Route perfekt geplant. Ohne Navi, dafür mit Hilfe seiner Routenliste fahren wir nach Halden. Hoch oben sehen wir die stolze Festung Fredriksten. Hier sind wir im September schon durch gefahren und kennen uns ein wenig aus. Wir wissen, dass es nach dem nächsten Dorf, ausserhalb von Tristedal einen wunderschönen Rastplatz am See hat. Genau da machen wir Halt. Die Sonne scheint, es ist ruhig, die Aussicht ist ein Traum. Wir entschliessen uns, diese Nacht hier zu bleiben und unsere erste Nacht in Norwegen zu geniessen.



N-Drevsjø - Happy Birthday, der Tag soll wunderschön werden und du sollst ihn so verbringen dürfen, wie du dir das gewünscht hast! Das ist nicht nur einfach eine lange Skandinavien-Tour für uns. Wir haben diese lange Reise bewusst auf dieses Datum gelegt, weil es sich um Daniel's runde Geburtstagsreise handelt. 

 

Die Nacht war einfach nur perfekt. Unseren Schlafplatz hätten wir nicht besser wählen können. Die Aussicht, morgens um 03:30 Uhr, war unglaublich. Wir merken, dass wir weiter in den Norden kommen und die Nächte bereits wieder heller bleiben. Beim Aufstehen, haben die Trolle bereits einen Geburtstagskuchen bereitgestellt. Eigentlich war geplant, das die Wichtel ein paar Elche organisieren, die ein Geburtstagsständchen darbieten aber da hat es dann wohl doch Missverständnisse gegeben.

 

Wir machen uns früh auf den Weg, immer der Route folgend, die Daniel vorbereitet hat. Wir können nur so viel sagen - es ist ein Traum! Zuerst fahren wir Richtung Elverun. Hier waren wir im Herbst schon einmal. In Elverun finden wir dieses Mal andere Elche, als bei


unserem letzten Besuch. Eine ganze Elchfamilie sogar. Leider keine echten aber in Lebensgrösse. Nach Elverun fahren wir Richtung Røros. Auf der 25 bzw. 26 erleben wir eine atemberaubende Landschaft. Die Wälder und Seen sind unbeschreiblich. Nur wenige Häuser gibt es hier aber fast jedes davon, würde uns sofort gefallen. Plötzlich sehen wir am Strassenrand, bei einem Museum, eine neue Sanistation. Wir machen sofort einen Halt und holen uns Frischwasser. Für uns steht fest, dass wir hier irgendwo autark übernachten wollen.


Wir fahren weiter und sehen einen See, der sogar noch mit Eisplatten bedeckt ist. Auf unserer Karte gibt es in der Nähe eine Markierung mit Stern. Das bedeutet, dass es einen, vermutlich extrem schönen, Rastplatz gibt. Was wir finden übertrifft all unsere Erwartungen. Hier, irgendwo im Nirgendwo, direkt am See bei schönstem Wetter, werden wir übernachten. Wir richten uns häuslich ein. Ein paar Minuten sind wir nicht mehr alleine und was noch unglaublicher ist, es ist ein paar aus der Schweiz, genauer aus Davos. Sofort kommen wir ins Gespräch. 

 

Es ist 17:30 Uhr und bei dem Sonnenstand arbeiten unsere Solarpanels auf Hochtouren. Bestimmt haben wir wieder einen Abend mit viel Licht bis spät in die Nacht hinein. So muss Urlaub sein - hier könnten wir bleiben!