SKANDINAVIEN (TEIL 1)

02. BIS 05. SEPTEMBER 2021



Soltau - Nachdem gestern Abend unser Notebook mit einem Blähakku sein Zeitliches gesegnet hatte und wir einen Ersatz in einer Feuerwehrübung besorgen und einrichten mussten, dachten wir schon "na toll - super Start in den Urlaub". Zum Glück durften wir heute aber total entspannt und richtig super mit unseren Ferien beginnen. Um 08:00 Uhr bekamen Wilson & Olly pünktlich ihre Wurmkur und mit einem herzlichen "schöne Ferien" von unserer Tierärztin, wurden wir auf den Weg geschickt. Eine Stunde später standen wir auch schon mit Bobi auf der Strasse. 

 

Als Erstes ging unser Weg nach Blumberg. Wir stellten uns kurz auf den Dorfparkplatz und gingen bei Edeka das Nötigste für unseren Kühlschrank einkaufen. Danach gab es kein Halten mehr. Das einzige Ziel, dass wir vor Augen haben heisst Norden.

 

Zuerst nahmen wir reibungslos Fahrt auf. Etwa 60 Kilometer vor Stuttgart begann es dann allerdings mit kleineren Staus wegen diversen Baustellen. Immer wieder gab es Zwischenstopps für unsere Jungs und natürlich gab es für uns alle auch die eine oder andere


Leckerei unterwegs. Der gekaufte Salat ist allerdings kein Ersatz für unsere selbstgemachten WoMo-Salate für unterwegs.

 

Als absolutes Hightlight müssen wir hier und jetzt unserem Bobi ein riesen grosses Kompliment aussprechen. Die heute gefahrenen 778 (Autobahn-)Kilometer hat er einfach nur perfekt gemeistert. Der Fahrkomfort ist nicht vergleichbar. Die Luftfederung ist der absolute Hammer. Und das Ankommen spät am Abend auf dem Stellplatz ist mit den Hubstützen noch viel cooler. So kann es gut und gerne weiter gehen!


Nun gibt es ab aber zuerst einmal die Gyrospfanne mit Spätzle und einen gemütlichen ersten Abend in Deutschland. Schauen wir mal, wie es weiter geht und vor allem, wie weit wir morgen kommen. Wir sind im Urlaub angekommen!



Falkenberg - Was für ein schönes erstes Erwachen. Heute, als wir die Rollos im Schlafzimmer öffneten, sahen wir als Erstes einen Hasen vor unserem Fenster friedlich herumhoppeln. Die längste Zeit konnten wir ihn beobachten. Die Sonne ging langsam auf und zusammen mit dem Morgennebel wurde uns eine mystische Kulisse gezaubert.

 

Nach dem Frühstück machten wir uns bald auf die Socken. Von Soltau aus ging es schnurstracks Richtung Hamburg und weiter in den Norden nach Flensburg. Natürlich immer mit den nötigen Pausen, damit Wilson & Olly auch nicht zu kurz kommen.

 

Wir kamen so gut voran, dass wir schon bald über die Dänische Grenze fahren konnten. Vom Zöllner wurden wir freundlich, ohne Kontrolle durch gewunken. Ein herrliches Wetterchen begleitete uns den ganzen Tag. Um die Mittagszeit machten wir bei einer, der vielen Sanistationen in Dänemark Halt, um etwas Wasser nachzufüllen und Abwasser los zu werden. Danach ging es weiter quer durch Dänemark. Mit Bobi über die Brücken zu fahren war ein Kinderspiel. Irgendwie 


scheint er „stabiler“ zu stehen, auch wenn es windet. Da wir so super zügig unterwegs waren, wollten wir nicht lange in Dänemark bleiben, sondern entschieden uns, den Sprung nach Schweden unter die Räder zu nehmen. Dies gelang uns ebenfalls ohne Probleme. An der Mautstelle konnten wir zum ersten Mal unseren Autopass-Chip testen. Ein Piep und schon ging die Schranke auf. Auf der PKW-Spur wurden die Fahrzeuge von den Zöllnern kontrolliert, auf der LKW-Spur konnten wir ohne Kontrolle nach Schweden einreisen. Einfach super. Und gleich ging es weiter zum City Gross in Bernstorp, wo wir unsere langersehnten Lieblingsspezialitäten aus Schweden besorgten. 


Gut gelaunt und mit Leckereien im Magen ging dann die Suche nach einem Schlafplätzchen los. Leider hatten wir nicht gleich auf Anhieb Glück. Wir fanden dann aber einen Rastplatz in Skrea bei Falkenberg. Hier gibt es Lachs, Dorsch mit Remulade und Polarbröd. Dank Hubstützen werden wir hier bestimmt gut übernachten.

 

Aber manchmal freut man sich einfach zu früh. Gerade fertig mit dem Essen und Küche machen, denken wir schon fast an Dusche und Bett. Da hören wir Stimmen neben unserem WoMo und sehen Taschenlampenlichter. Wir glauben an weitere LKW-Fahrer, die sich zu uns gesellen. Als das Gemurmel, Türenknallen und Motorengeräusche nicht aufhören wollen, schauen wir aus der Türe. Aber Stopp! Wir bringen kaum unsere einzige Türe nach draussen auf. Ans Ausfahren der Treppe ist kaum zu denken und an die Garage kämen wir erst recht nicht. Ein deutscher Wohnwagenfahrer hat sein Gespann direkt neben uns parkiert und findet das auch noch voll OK. Wir regen uns tierisch auf und fragen, wie wir so wieder aus dem engen Parkfeld, aus unserem eigenen WoMo oder mit den Jungs raus kommen sollen? Er manövriert dann sein Gespann, laut schimpfend, ca. 20 cm zur Seite und ein bisschen nach hinten. Wir sind total genervt und würden am Liebsten weiter aber weil es schon nach 22:00 Uhr ist, bleiben wir doch über Nacht. Sicher ist, dass wir bei Tagesanbruch sofort verschwinden werden.



Sagstua - Die Nacht war kurz aber dann doch noch ruhiger, als gedacht. Trotzdem haben wir den Wecker auf 06:00 Uhr gestellt und haben den Platz ohne Frühstück verlassen. Unterwegs gab es dann Polarbröd mit "Skinken" bzw. Nusspli. Dafür ging es zügig voran. Schon bald waren wir an Göteborg vorbei und fuhren weiter nordwärts. 

 

Je näher wir der Norwegischen Grenze kamen, desto mehr fragten wir uns, ob wir wirklich einfach so, dank Pandemie, einreisen können und ob wir uns die richtigen Infos im Internet besorgt haben. Schon frühzeitig wird der rote Zoll ausgeschildert, welchen wir natürlich anfahren müssen, wegen Wilson & Olly. Am grünen Zoll sehen wir schon, dass fleissig kontrolliert wird. Wir stellen uns auf den Parkplatz zu den Lastwagen und packen Impfbücher von den Jungs, Mobiltelefon wegen unserem Impfzertifikat und natürlich Portemonnaie mit ID zusammen. Kaum aus dem Bobi raus, kommt schon ein maskierter Herr in Polizeivollmontur auf uns zu. Und von da an geht alles ganz schnell. Er fragt uns sehr freundlich, ob wir geimpft sind, kontrolliert rasch die digitalen Zertifikate mit Identitätskarte 


und fragt, warum wir zum roten Zoll gefahren sind. Als wir ihm  erklärten, dass es um die Hunde geht, meinte er, dass er die Zollregeln nicht genau kenne und ob wir trotz erfolgter Kontrolle die Impfausweise der Hunde noch vorzeigen müssen. Wir sollen das ruhig rasch tun. Wenn wir den Zoll verlassen, gebe er uns aber eine kleine Bestätigung mit, damit wir direkt als kontrollierte Reisende weiterfahren können. Dann wünschte er noch einen schönen Urlaub. Der Zöllner war dann relativ uninteressiert wegen den tierärztlich verabreichten Wurmkuren von Wilson & Olly, schaute sich die Einträge aber kurz an und schickte uns ebenfalls wieder auf den Weg. 


Um 10:10 Uhr standen wir in Norwegen und freuten uns riesig über die Freundlichkeit und die einfache Einreise. Schön endlich wieder in Norwegen zu sein!

 

Für den Rest des Tages ging es darum, den Süden von Norwegen zu entdecken, eine Sanistation zu finden, um alle Tanks zu füllen/leeren und im Rema-1000 ein paar Lebensmittel für das Wochenende zu besorgen. Danach fuhren wir auf kleineren Strassen eine wunderschöne Tour mit herrlicher Aussicht über diverse Gewässer. Unsere Liste mit den Rastplätzen gilt es ebenfalls zu testen. Schliesslich haben wir uns einen traumhaften Rastplatz direkt See "Storsjøen" ausgesucht, wo wir die Nacht verbringen werden. Was will man mehr, als so eine Aussicht, wenn man am Tisch sitzt oder aus dem Bett guckt?!



Stjørdal - Was für ein Schlafplätzchen wir uns gestern doch ausgesucht haben. Sonnenaufgang am See - schöner könnte es nur noch an einem Fjord sein. Nach einem ausgedehnten Frühstück folgen wir dieser hammerschönen Route. 

 

Scheinbar endlos windet sich die Strasse durch eine atemberaubend schöne Landschaft, bei strahlendem Sonnenschein. Wir sehen norwegische Häuser und in jedes Zweite würden wir sofort einziehen. Die Strasse nach Elverun führt uns entlang dem Fluss "Glomma". Der Strassenbau ist hier im vollen Gange und einfach super befahrbar mit Bobi. Überall gibt es neue Rastplätze.

 

Am Mittag erreichen wir unsere erste Sehenswürdigkeit, welche wir auf dieser Reise unbedingt sehen wollten. Den größten Elch! Wir haben wieder Glück. Traumhaftes Wetter und fast keine Touristen. Wir bestaunen den Elch in seiner vollen Pracht und machen unsere Fotos. Erst als wir zurück im Bobi sind, fahren die Besucher vor. Was für ein cooles Erlebnis. 


Nach der Besichtigung geht es auf der Nr. 3 weiter Richtung Norden bzw. Trondheim. Gegenabend fahren wir die Umfahrung, um die bekannte Stadt. All diese Strassen kommen uns wieder (alt-)bekannt vor. Bei der Shell am Best Western Stav Hotel holen wir uns eine Ladung Diesel und fahren dann weiter Richtung Stjørdal. Direkt nach dem Flughafen kennen wir einen hübschen Rastplatz mit Sanistation, wo wir bereits auf einer früheren Reise übernachtet haben. Letztes Mal hatte es einige LKW's und WoMo's hier. Heute sieht es ziemlich leer aus. Zwei WoMo's benutzen nur die Sanistation und verlassen uns gleich wieder. Schauen wir mal, welchen Besuch wir diese Nacht noch 


bekommen. Zuerst gibt es jetzt ein leckeres Abendessen und einen gemütlichen Sonntagabend im Bobi, der nun seinen Elch-Carbonsticker auch offiziell am Popo tragen darf, denn er hat den (momentan) grössten Elch mit 10,1 Meter heute gesehen. Witzig ist, dass sich, direkt neben uns doch noch ein Nachbar platziert hat. Wieder ein Deutscher Tourist, dieses Mal ein Auto mit Dachzelt. Unser Glück - die Einfahrt liegt zwischen uns, also gibt es heute kein Gruppenkuscheln.