HERBSTFERIEN 2020 (TEIL 1)

09.09.2020 BIS 13.09.2020



Günzburg - Am Morgen heisst es noch Arbeit und Homeoffice für uns beide. Am Mittag machen wir uns dann aber so schnell wie möglich auf den Weg zu Jelly und weiter nach Deutschland. Ohne grosse Pläne geht es los. Diesmal ist wirklich der Weg unser Ziel. Auf nach Deutschland und neue Region entdecken, neue Stellplätze kennen lernen und einfach sein.

 

Wenn immer möglich, fahren wir nur über Landstrassen. Bei Konstanz geht es über den Zoll. Wir fahren weiter Richtung Stockach, wo es auch den ersten kleinen Halt gibt. In Pullendorf bekommt Jelly seine erste Tankfüllung Diesel und es gibt ein paar Glaces für unseren Gefrierschrank. In Bibrach und Neu-Ulm schauen wir uns kurz zwei Stellplätze an, die uns aber sofort zum Weiterfahren verleiten. Viele WoMo's ganz nahe beisammen - das brauchen wir nicht für die erste Nacht. Wir fahren weiter Richtung Lego-Land und werden in Günzburg auf dem Waldstellplatz fündig. Ein ruhiges Plätzchen an einem Freibad und nahe einem Bach. Das gefällt nicht nur den Jungs. Der Platz ist mit einer Schranke gesichert, das Gelände ist umzäunt. 


Das Einchecken läuft mittels Kreditkartenautomat, wo man die Aufenthaltsdauer wählen und sich auf die Eintrittskarte direkt einen Betrag für Strom und Wasser laden kann. Es hat viele Stellplätze und beim Anschliessen des Landstroms werden wir auch gleich freundlich von unseren Stellplatznachbarn, mit genügend Abstand, begrüsst. Ein kurzes Schwätzchen und dann starten wir gemütlich in unseren Urlaub.




Oberkotzau - Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! So erging es uns heute früh am Morgen. Die Nacht auf unserem Stellplatz war angenehm ruhig, auch wenn wir gestern noch einige Züge und Flugzeuge gehört haben. Heute um 04:15 Uhr hörten wir dann aber plötzlich, dass unser Kühlschrank auf Gas umgestellt hatte. Warum das? Wir versuchten mit unserer Guthabenkarte den Strom wieder zum Funktionieren zu bringen. Bald hiess es aber, dass das Guthaben aufgebraucht sei. 5 Euro verbraucht? Das kann doch nicht sein! Wir haben nochmals 10 Euro auf die Karte geladen und was sieht Daniel kurz danach? Ja - für jeden Euro muss man die Karte 1x an die Stromsäule halten und siehe da - wir hatten wieder Strom. Das Gute an der ganzen Sache hier ist, dass man beim Auschecken am Hauptautomat, das gesamte Guthaben in Bargeld wieder ausbezahlt bekommt. Wir sind begeistert.

 

Nach dem Frühstück machen wir uns also gemütlich wieder auf den Weg bzw. auf die Nebenstrassen. Das Wetter ist heute nicht so strahlend blau wie gestern aber das kümmert uns kein Stück. 


Wir kurven an Nürnberg vorbei, kreuz und quer durch Bayern. Irgendwo unterwegs besorgen wir uns ein paar Dinge für den Kühlschrank. Immer wieder gibt es einen Halt, mal regnet es leicht, mal scheint die Sonne. Wir durchfahren viele wunderschöne kleine Orte. Es macht richtig Freude, Deutschland einmal mit mehr Zeit zu bereisen.

 

Um 15:00 Uhr sehen wir einen Stellplatz auf unserer App, der uns gefallen könnte. Es ist zwar noch etwas früh und auch wenn der Ortsname "Oberkotzau" nicht unbedingt zum Verweilen einlädt, sehen wir uns den Stellplatz an und sind uns sofort einig. Hier bleiben wir heute gerne. Ein hübscher Stellplatz am Dorfrand, direkt an einem Park / Bach mit Spaziermöglichkeiten, die Sonne scheint, der Platz ist parzelliert, der Strom ist im Preis inbegriffen also sollte es auch keine Probleme mit dem Lesen geben. Jetzt machen wir es uns nett und geniessen den Rest des Tages. Tschüüüssi bis morgen!




Falkenhagen - Nach einer ruhigen Nacht auf einem schönen Platz, starten wir gemütlich wieder in einen neuen Tag. Als erstes WoMo verlassen wir am Morgen den komplett gefüllten Stellplatz. Dies um 08:40 Uhr, was natürlich noch extrem früh ist, für den "gemeinen Wohnmobilisten". 

 

Wir kurven weiter durch Bayern und kommen der ehemaligen Grenze zu Ostdeutschland so ziemlich schnell entgegen. Auch nach über 30 Jahren sieht man teilweise noch die Spuren der Grenzregion. Um die Mittagszeit fahren wir quer durch Leipzig und weiter nach Gera. Wir beginnen schon früh mit der Suche nach einem Stellplatz. Man merkt, dass es Freitag ist und viele ihre WoMo's schon für das Wochenende auf die Strasse gebracht haben. Einige Plätze, die wir anfahren sind schon voll besetzt oder uns wird gesagt, dass für die freien Plätze bereits Reservationen zugesichert wurden.

 

So fahren wir immer weiter und finden keinen Stellplatz für uns. Hier oben gibt es leider auch kaum mehr Parkplätze, wo man sich für die


Nacht einrichten könnte. Eine neue App, die wir vor Urlaubsbeginn eingerichtet haben, lässt uns auch gänzlich im Stich. Die ausgewiesenen Plätze könnten höchstens von einem Van genutzt werden und auch dann, würden wir uns als Touristen dort niemals platzieren. Meist handelt es sich um kleine Plätze, angrenzend an Privatgrundstücke. 

 

Wir gönnen uns ein kleines Abendessen "to-go" und werden kurze Zeit später doch noch fündig. In Falkenhagen gibt es einen WoMo-Parkplatz bei einem Hotel, in der Nähe eines Badesees. Es ist einer reiner Parkplatz "ohne alles" aber das ist für uns wirklich OK. Die 1.2 Kilometer Zufahrt über Kopfsteinpflaster ist allerdings ziemlich "erschütternd" aber lustig. Wie schräg wir "drauf" sind, sehen wir erst am nächsten Morgen.




Stralsund - Die Nacht war ruhig auf unserem einsamen Plätzchen. Trotzdem hörten wir das eine oder andere, das meist gar nicht da war. Olly & Wilson wollten jedenfalls zwei Mal in der Nacht raus, um zu schauen, ob uns die Wildschweine besuchen kommen. Dabei haben die beiden völlig vergessen, dass sie die einzigen sind, die sich wie kleine Wildschweine benehmen. Beim Aufstehen haben wir alle vier gemerkt, dass wir ganz schön schräge Typen sind oder liegt die Schlagseite daran, dass wir mit unserem WoMo irgendwie schief gestanden sind?

 

Um 08:30 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Die Fahrt geht Richtung Stralsund. Wir fahren durch eine unglaublich schöne Landschaft. Riesige, vorbereitete Felder sehen wir überall in verschiedensten Rot- und Brauntönen. Wir durchfahren traumhafte Alleen und Wälder. Je weiter es Richtung Meer geht, desto mehr Windräder sehen wir am Horizont. 

 

Um die Mittagszeit beginnen wir erneut mit der Stellplatzsuche, wohl bewusst, dass es heute am Samstag nicht ganz einfach werden wird.


Wie vermutet, kommt es dann auch. Entweder sind die Plätze voll besetzt oder sie existieren gar nicht mehr. Über den Kringel in der Karte, sollte man sich nicht wundern. Wir haben versucht einen riesen Stau zu umfahren, was uns zu einen grossen Teil auch gelungen ist. Trotzdem standen wir dann noch gut 10 Minuten, was ja bekanntlich im WoMo nur halb so schlimm ist, denn im Gefrierschrank haben wir genügend Eiscreme.

 

Nachdem wir auch in Stralsund, auf einem uns bekannten Stellplatz, wieder anbrennen, stellen wir uns auf einen stillgelegten Industrieparkplatz, wo es noch weitere WoMo's hat. Gemäss gestrigem Bericht in einer App, soll es hier in der Nacht ruhig sein. Schauen wir einmal...




Bösdorf - Trotz Eisenbahnlinie auf der einen Parkplatzseite und Brücke nach Rügen auf der anderen Seite, war die Nacht auf unserem Parkplatz richtig ruhig. Wir haben jedenfalls geschlafen wie die Mumeltiere. Auch die Jungs mussten wir heute erst überzeugen, dass wir nun gerne aufstehen würden. Beim Morgenspaziergang haben wir dann entdeckt, dass es ca. 300 Meter weiter, unter der Brücke hindurch, einen Stellplatz bei einem WoMo-Händler gegeben hätte. Wie es der Zufall will, haben wir auf unserer aller ersten Jelly-Reise dort Wasser gezapft. Irgendwie zieht es einen immer wieder an die gleichen Orte zurück.

 

Von Stralsund aus, fuhren wir heute der Küste entlang. von Barth nach Zingst und Wustrow, weiter nach Rostock, Kühlungsborn entgegen. Daniel hatte dort in der Nähe einen Stellplatz auserkoren, den wir schon lange einmal anfahren wollten. Eigentlich liegt er ziemlich hübsch am Meer aber alles war komplett überfüllt. Natürlich ist Sonntag und alle Pensionäre, die zu dieser Zeit normalerweise Richtung Süden für die Wintermonate unterwegs sind, bleiben nun 


zuhause und geniessen ihr hübsches Land. Auch ein paar andere Stellplätze konnten wir wieder vergessen. Egal - wir schlugen den Weg zum Timmendorfer Strand ein. Es ist unvorstellbar, wie dort die Menschen flanieren, alle auf einem Haufen, ohne auch nur annähernd die Abstandsregeln vor den Imbissbuden einzuhalten. Zum Glück haben wir alles dabei, was wir brauchen. Aber zugegeben, gab es uns schon zu denken, wenn man von den steigenden Infektionszahlen in Europa liest. 

 

Ein Stück weiter und schon ist man wieder neben den Touristenorten und findet auch sofort einen netten Stellplatz, angrenzend an einen Campingplatz. Wir sind in Bösdorf und fragen uns, warum wir auf dieser Reise immer solche Ortsnamen erwischen? Hier bleiben wir trotzdem gerne über Nacht und geniessen den Rest vom Tag. Morgen geht es dann vermutlich in Richtung Kiel und Nordsee weiter.