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1. August - Doppelcamping in Dietingen bei Regen, Regen und Regen...


Dietingen - Wir waren nun doch ein paar Wochenenden nicht mehr im WoMo. So freuen wir uns richtig doll, als Bobi's Motor endlich wieder einmal zu schnurren beginnt. Der 1. August ist unser Nationalfeiertag und da er dieses Jahr so gut liegt, gibt das für uns ein langes Wochenende. So starten wir bereits am Donnerstag Richtung Dietingen, wo wir mit Mami & Papi abgemacht haben. Wilson & Svenja sind uns nicht böse, wenn wir dem möglichen Feuerwerk in der Schweiz entfliegen und ein paar Tage Doppelcamping in Deutschland geniessen. Das Wetter soll ja nicht toll werden aber das ist uns eigentlich ziemlich egal. Hauptsache WoMo.

 

Zuerst kommen wir nicht so übel voran. Nach dem Grenzübertritt bei Bargen merken wir erst spät, dass die Durchfahrt durch Riedöschingen, wegen einer Baustelle, nicht möglich ist. Also müssen wir ein ganzes Stück zurück und via Blumberg nach Geisingen fahren. Vor dem Bahnübergang der Sauschwänzle-Bahn in Blumberg stauen sich die Fahrzeuge. Zuerst denken wir an eine Zollkontrolle, welche wir auch schon am Kreisel gesehen haben aber dieses Mal, ist das Verkehrschaos wohl doch nur wegen der Baustellenumleitung.


In Geisingen fahren wir zum Edeka. Während Daniel, bei Sonnenschein, mit Wilson einen kleinen Spaziergang macht, füllt Daniela den Einkaufswagen mit Leckereien. Ganz so einfach gestaltet sich dies allerdings nicht, weil doch einige Lebensmittel in den Regalen knapp vor dem Ablaufdatum stehen. Schliesslich ist dann aber doch alles eingekauft, was benötigt wird, um die drei Tage gut zu überstehen. 

 

Nach 18:00 Uhr kommen wir in Dietingen an, wo die Carado-Crew bereits auf uns wartet. Schnell haben auch wir unsere Parzelle 28 be-


zogen und sehen schon, dass ganz schön viel los ist. Die Parzellen, welche noch frei sind, sind reserviert und Ilona & Norbert sind auch bereits am rotieren und schauen, dass alle Parzellen richtig belegt werden. Schade, dass auf einem Stellplatz auch schon Platzwarte benötigt werden, wie auf einem Campingplatz. Wir lassen uns aber von dem Trubel nicht gross beeindrucken.

 

Wir geniessen einen wunderschönen Abend, bei seltenem Sonnenschein, zwischen unseren beiden WoMo's. Wir haben für das Abendessen Wurst-Käse-Salat vorbereitet und als Überraschung haben wir ein Fotobuch von unserer Norwegen-Reise vom Mai dabei. Es ist schön, die Freude in den Augen von Mami & Papi zu sehen, als die Beiden sich Bild für Bild anschauen und sichtlich gerührt an unseren Urlaub zurückerinnern. Scherzhaft sagen wir immer wieder unseren Running-Gag "Das sind gar kei schöni Ferie gsi..." und lachen herzhaft.



Am Freitagmorgen ist es noch kurze Zeit nur bewölkt. So haben wir nach dem Frühstück und einem Spaziergang mit den Hunden, noch kurz Zeit, ein paar Sachen auszuprobieren, welche wir für das WoMo im Gepäck hatten. Die Herren Züger lassen es sich nicht nehmen, ein Spielzeug auszuprobieren. Schon nach kurzer Zeit haben die, nicht mehr ganz so jungen, Kinder den Dreh raus. Mami & Daniela schauen den beiden Männern zu und finden, dass die zwei eine ziemlich gute Figur abgeben. Etwas verwirrt schaut hingegen die Crew des benachbarten Morelos dem Treiben zu.


Leider beginnt es kurze Zeit später zu regnen und gemäss Wettervorhersage soll dies ja auch bis am Sonntag anhalten. Das ist allerdings nicht so schlimm, denn wir haben vorgesorgt. Daniel hat noch das eine oder andere IT-Problem am Laptop von Mami zu lösen und wir können uns auch sonst ganz viel Zeit für gemeinsame Gespräche zu viert nehmen. Für den CH-Nationalfeiertag haben wir ganz viel Käse aus der Schweiz mitgenommen und haben schon im Vorfeld gemeinsam entschieden, dass es kein Servelat vom Grill, sondern "Gschwellti und Chäs" also Pellkartoffeln mit Käse geben soll. In aller Ruhe sitzen wir so beisammen, plaudern und lassen den Regen auf das WoMo-Dach prasseln. War es nicht auch schon vor einem Jahr so?

Gegen Abend trifft Daniel kurz noch Carsten. Er erklärt ihm, dass wir uns momentan etwas weniger auf dem Stellplatz in Dietingen blicken lassen aber dies hat nichts mit dem Ort oder den lieben Menschen hier zu tun. Wir haben einfach für uns feststellen müssen, dass uns Camping nicht so sehr zusagt, wenn alle Urlaub haben und es auf einem Stellplatz zu viel Trubel hat. Es ist schön, mit dem einen oder andern Parzellennachbarn zu plaudern oder gute Freunde wiederzusehen. Wenn aber nur noch Vollbelegung der Parzellen und dicht an dicht stehen angesagt ist, nehmen wir uns gerne ein wenig zurück und geniessen dann wieder die Saison von Herbst-Winter-Frühling, wenn wieder weniger Wohnmobilisten und Wohnwagenfahrer unterwegs sind. Wir sind nun mal nicht wirklich Camper sondern Wohnmobilisten. Wobei für uns das Mobil sein an erster Stelle steht, ob nun im Wohnmobil oder eben auch im Auto. Gerne überlassen wir den andern das Feld im Sommer und kommen wieder, wenn für uns die Wochenenden auf dem Stellplatz wieder ruhig und erholsam sind. Bitte nicht böse sein!



Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet. Entsprechend nass ist es vor, unter und zwischen den WoMo's. Gegen 09:00 Uhr packen ein paar WoMo's zusammen und ergreifen die Flucht vor dem nassen und grauen Wetter. Mami ist derweilen schon fleissig am Vorbereiten für ein leckeres Mittagessen. Wir werkeln im und um die WoMo's herum und nehmen uns wiederum ganz viel Zeit im trockenen WoMo für gemeinsame Gespräche über Gott und die Welt. Wenn kümmert es, wenn es draussen aus Eimern schüttet, wenn man bei Kaffee und "Schokoladentherapie" aus Norwegen in Erinnerungen schwelgen kann. Die kurzen regenfreien Fenster nutzen wir gerne, um mit 


Svenja & Wilson vor die Türe zu gehen. Die Sonne bekommen wir an diesem Tag nur ganz kurz am Abend zu sehen. Darum gibt es für uns auch einen gemütlichen Fernsehabend im WoMo, unter der Kuscheldecke. Dank des Regens bleibt es auf dem ganzen Platz ziemlich ruhig. Ausser, dass Daniela um 02:00 Uhr von dumpfen Bässen geweckt wird. Als sie Wilson noch kurz vor die Türe lässt, ist der Nachbar im "Büssli" hinter uns noch wach und hat die Türe auf. Auch wenn 10 leere Bierflaschen auf seinem Tisch stehen, kommt die Musik nur teilweise aus seinem Fahrzeug. Die dumpfen Techno-Beats kommen irgendwo aus dem Dorf, auch wenn diese nicht wirklich klar zu orten sind. Die Bässe sind noch bis nach 04:00 Uhr zu hören.



Das Wochenende ist vorbei. Die Sonne guckt am Sonntagmorgen wieder zwischen den Wolken hervor und zeigt uns somit, dass es Zeit zum Zusammenpacken ist. Wir lassen uns aber nicht hetzen. Nach dem Frühstück geniessen wir lieber noch ein bisschen Zeit mit Mami & Papi und lassen all den anderen Fahrzeugen den Vortritt an der Sanistation. Wir haben es nicht eilig. Auch eine Plauderrunde mit Ilona & Norbert darf natürlich nicht fehlen. Wir werden gefragt, wann wir wieder kommen aber auch hier bekunden wir nochmals, dass es nicht am Stellplatz Dietingen liegt, weshalb wir uns ein wenig rar machen. Wir kommen liebend gerne wieder auf unseren Lieblingsstellplatz, wenn die Saisoncamper in den Winterschlaft gehen, die Wohnwagen in ihren Quartieren stehen und wir das Campen als erholsamer empfinden. Zudem haben wir uns entschieden, dass wir die knapp zwei Wochen Urlaub im September, noch einmal in den Norden verbringen werden. Fahren ist angesagt - das ist es, was wir am WoMo so lieben. Reisen, fahren, voran kommen und nicht statisch verweilen. Stehen können wir noch dann, wenn wir älter sind und uns das Unterwegssein sind mehr so einfach fällt, wie es jetzt der Fall ist. Fahren ist für uns Erholung, auch wenn es 


manchem schwer fällt, dies zu verstehen. Wir sind vielleicht anders, als andere Wohnmobilisten aber für uns stimmt es genau so.

 

Vor dem Mittag tritt Mami auf das Gaspedal im Carado. Vielen Dank für das super schöne gemeinsame Wochenende! Ihr seid einfach toll und wir haben die drei Tage mit euch wieder extrem genossen. Hoffentlich bis ganz ganz bald wieder!

 

Wir müssen noch kurz an die Sanistation, bevor es wieder nach Hause geht und obwohl wir nicht lange brauchen, bildet sich schon wieder 


eine Schlange an Campern, die auch entsorgen wollen. Die haben es so eilig und bedrängen uns, dass Daniel kaum mit Bobi an ihnen vorbei kommt, um unser Fahrzeug zu wenden und den Stellplatz zu verlassen. Wir ernten den einen oder anderen bösen Blick, was uns aber nicht gross kümmert. Wir freuen uns, dass wir im 2025 noch einmal in den Norden dürfen und an die offenen weiten Landstriche, wo wir weit und breit alleine unterwegs sind, endlos fahren können und unsere Entspannung finden. Das dies nicht unsere Reisezeit ist, sehen wir auch an unserer WoMo-Halle, als wir Bobi dort parkieren. Fast alle Parkplätze sind leer und somit irgendwo unterwegs. Ausserhalb des Sommers hingegen, kommen die meisten dieser WoMo's kaum einmal vor die Türe. Das ist dann wieder die Zeit, wo die Bobi-Crew aktiv ist.