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Auf nach Geisingen - und gleich weiter oder wie entkommt man Umleitungen...


Auf ins WoMo-Wochenende. Wohin ist eigentlich egal. Hauptsache Bobi geniessen und raus aus dem Alltag. Wir kommen rechtzeitig auf die Strasse und haben eigentlich vorgesehen, das Wochenende wieder einmal in Geisingen zu verbringen. Über die Autobahn kommen wir gut voran und die Jungs testen ihr neues Hundebett zwischen den beiden vorderen Sitzen. Dieses haben wir für den Urlaub neu besorgt. Wilson ist schonmal begeistert. Olly schmollt ein wenig in seinem alten Bett, weil ihm das neue nicht zur alleinigen Benutzung zur Verfügung steht.

 

Nach etwas über einer Stunde kommen wir in Geisingen an und sind fast schon ein wenig geschockt. Bis auf eine Parzelle ist der gesamte Stellplatz komplett voll. Überall stehen Parkverbots-Schilder und auf der Wiese vor dem Stellplatz stehen Autos. Nein, das ist genau das, was wir heute nicht brauchen. Später erfahren wir, dass ein internationaler Inlineskater-Anlass in der Arena Geisingen stattfindet. Darum auch all die WoMo's aus Italien, Frankreich, Luxemburg und und und. Wir fahren vor zu Penny und Lebensmittel für das Wochenende ein.


Mit gefülltem Kühlschrank geht es weiter. Sollen wir nach Obernheim? Ganz ohne alles stehen? Wollen wir das heute? Wenn wir schon in diese Richtung fahren, können wir auch in Dietingen vorbei schauen, was so los ist. Gesagt - getan. Kurze Zeit später stehen wir auf unserer Parzelle Nr. 1. Es ist wie nach Hause kommen und mit deutlich weniger Hecktik als in Geisingen. Ein Traum! Schon mal bekommt Daniel auch eine Whatsapp-Nachricht von Carsten. Da stehe ein genau gleiches WoMo, wie unseres, auf der Nr. 1. Nein, wir wollen Dietingen nicht stalken aber wir fühlen uns hier einfach wohl. 


Nachdem Daniel uns wieder klare Sicht aus der Frontscheibe verschafft hat, lassen wir es mit Nudeln-Bolognese und einen Windbeutel gut gehen. Bestimmt werden wir eine entspannte, ruhige und erholsame Nacht im WoMo verbringen.



Leise tropft der Regen am Morgen auf das WoMo-Dach. Der knurrende Magen lässt uns aber trotzdem zeitig aus dem Bett kriechen. Eigentlich wollten wir zu viert die Frühstücksbrötchen in der Bäckerei holen aber uns kommt jemand mit zwei grossen Hunden entgegen, die schon auf weite Distanz keine Freude an unseren Jungs zu haben scheinen. Daniela und die Jungs machen kehrt, während Daniel Brötchen gegen das immer lauter werdende Knurren holt.

 

Den Rest des Morgens brauchen wir für Vorbereitungsarbeiten für unseren Urlaub. Jeder Schrank wird genau durchforstet. Alles was 


nicht gebraucht wird, fliegt raus. Alles, was noch mit muss, wird notiert. So viel ist es eigentlich gar nicht. Seit wir Bobi haben, sind wir wirklich gut organisiert und könnten fast fluchtartig abreisen. 

 

Wir treffen kurz Astrid und Andreas, die wieder aus dem Süden zurück sind. Lachend hatten wir im Herbst vereinbart, dass wir uns an Ostern hier auf dem Platz wiedersehen. Wir haben das Versprechen gehalten. Leider bleibt nur kurz Zeit für ein Schwätzchen, bevor die beiden zur Arbeit müssen. Da der Regen eine Pause macht, schnappen wir uns derweilen Wilson & Olly und machen einen grossen Spaziergang durch den Wald und am Wildgehege vorbei. Unglaublich wie viele Wildschweine mittlerweile dort leben. Wo man hinschaut sieht man die struppigen Vierbeiner stehen und liegen und dies in allen Alterskategorien. Wir finden dann auch einen Aushang, wo man die grunzenden Borstentiere abgepackt nach Hause geliefert bekommen kann. 

 

Wieder zurück gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Ilona und Norbert, den Schwiegereltern von Carsten. Auch Carsten bekommen wir am Nachmittag noch zu sehen. Es gibt wohl wieder Neuerungen im Automaten. Wir sind schon neugierig. Der Regen, der heute kommt und geht, lässt uns dann aber wieder ins Trockene zurück kehren und den Rest des Tages geniessen. Wir träumen schon von unserem Urlaub. Wir könnten echt sofort los! Zur Ablenkung unternehmen wir am Abend noch eine kleine eFlizzer-Tour.



Heute früh ist es ziemlich grau und neblig beim Aufstehen. Gleich nach dem Frühstück hält uns nichts mehr auf dem Platz. Wir gehen zur Sanistation und leeren unsere Schwarz- und Grauwassertanks. Ein vermutlich älterer Neucamper fragt, ob er gleichzeitig sein Kassettenklo leeren darf. Nur zu - und schon ist es passiert. Er hat keine Ahnung wie man das macht und leert die ganze Brühe in das Auffanggitter unterhalb der Sanisäule. Wir rufen noch beide entsetzt "NEIN" aber da war es schon zu spät. Während der Herr sich an die Reinigung der Anlage machte, machten wir uns auf den Weg.

 

Wir wollten noch ein bisschen durch Deutschland kurven und machten uns auf Richtung Rottenburg. Eine wunderschöne Tour entlang dem Neckar. Danach ging es wieder zurück nach Bargen und dort über den Zoll. Gut gelaunt fuhren wir von da weiter entlang dem Untersee und weiter mit herrlicher Sicht über den Bodensee. Noch hatten wir das perfekte Reisewetter.

 

Wir kamen an Altstätten vorbei. Vom eigentlichen Stellplatz ist dort nichts mehr zu sehen. Die Gewerbemesse war im vollen Gange und


anscheinend wurde der Stellplatz, wegen den vielen Messebesucher- PKW's kurzerhand dicht gemacht. Ob dies dem Stellplatz nicht schadet, wenn man jedes Mal in der Agenda schauen muss was los ist und ob man dort hin kann? Uns macht es jedenfalls Mühe, wenn man nicht spontan auf einen Stellplatz kann und deshalb sind wir froh, dass wir wieder nach Deutschland können.

 

Nach Altstätten folgt eine Katastrophe die Nächste. Heute ist "Slow-up". Ein Dorf nach dem andern hat Umleitungen für Radfahrer. In Buchs werden wir von der Feuerwehr und derer Helfer in ein Quartier


gelotst, wo Bobi unmöglich weiter kommt. Wir müssen wenden. Tja - bei nur einer Aufbautüre braucht es Zeit, wenn der Beifahrer aussteigen muss, um dem Fahrer beim Rückwärtsfahren an engsten Stellen zu helfen. Passanten meinten, dass sie schon geholfen hätten und wir unten doch auf die Autobahn sollen. Danke für den Hinweis. Der hätte von der Feuerwehr kommen sollen. Das machen wir dann aber genau so. 

 

Wir fahren ein Stück auf der Autobahn und nehmen die nächste Ausfahrt "Sevelen", so wie die Strecke nach Sargans weiterführen soll. Ein fataler Fehler, denn auch hier hat die Feuerwehr erneut geschlampt. Wir werden in ein Schulquartier umgeleitet, was mit Bobi gerade noch so möglich ist. Dann kommen wir an eine Kreuzung, wo uns der freundliche Feuerwehrmann in eine kleine Nebenstrasse Richtung Chur umleiten will. Wir trauen der Sache nicht und fragen ihn explizit, ob dies mit unserem Fahrzeug möglich sei? Er meinte es ginge schon, auch wenn die Strasse wohl etwas schmaler wäre. Tja - die schmale Strasse entpuppte sich dann als Feldweg mit enger S-Kurve und herunterhängenden Ästen, wo wir mit unserem WoMo gerade noch knapp durch kamen. 20 cm länger und wir hätten den ganzen langen Feldweg rückwärts fahren können. Ziemlich sauer über diese Inkompetenz und mit vielen Erinnerungen an England, kamen wir schliesslich wieder zurück auf die Hauptstrasse. 

 

Den Rest des Heimwegs schafften wir dann zum Glück in gewohnt normalem Fahrstil und ohne weitere Probleme. Wir freuen uns auf die endlosen Weiten von Skandinavien mit wenig Verkehr und freundlichen Baustellenbetreibern, die einem erklären, was läuft, wie lange man zu warten hat, wo die Strecke lang geht und im Zweifelsfall ein Baustellenfahrzeug kurzerhand den Lotsen für eine Kolonne Fahrzeuge macht. Da könnten wir noch einiges lernen.