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Ab in den Süden...


Am Mittwoch kam die erlösenden Worte vom Bundesrat. Neu gilt für die Einreise in die Schweiz 3G, das heisst, dass wir als Geboosterte ohne Test und digitale Formalitäten zurück in die Schweiz dürfen. Das reduziert den Papierkram um einiges. Aber wollen wir wirklich nach Deutschland in die Kälte? Für Dietingen sehen die Wetteraussichten nicht wirklich Prickeln aus. Wir entscheiden uns gegen Schnee und Minustemperaturen und machen das, was wir gerne schon an Weihnachten gemacht hätten. Wir suchen die Wärme und fahren Richtung Süden.

 

Frühzeitig machen wir uns auf den Weg. Bobi sieht echt schmuddelig aus aber das wollen wir erst am Sonntag ändern. Wir packen unsere sieben Sachen und fahren los. Es geht auf direktem Weg auf die Autobahn, vorbei an Luzern und durch den Gotthard. Die wärmste erreichte Temperatur im Tunnel beträgt stolze 29 Grad. Wieder aus der Röhre, fällt die Temperaturanzeige sofort um 23 Grad in die Tiefe. Wir kommen super voran und stehen um 16:30 Uhr bereits mit vollem Wassertank auf unserem Stellplatz. Nur ein Ritschratsch-Van steht 


noch auf dem Stellplatz Monte Tamaro. Der freilaufende Pudel rennt kreuz und quer auf dem Platz herum. Bei so wenigen WoMo's auf dem Platz kann man das Fehlverhalten des Hundebesitzers mit scheinbar grossem Portemonnaie ja ein bisschen verstehen. Uns wäre die, von der Gemeinde angedrohte Busse von bis zu CHF 20'000, wenn Hunde frei laufen oder Hinterlassenschaften liegen gelassen werden, viel zu hoch. 

 

Wir machen es uns richtig gemütlich. Zum Abendessen haben wir uns für ein Schnitzelbrot mit griechischem Salat entschieden. Perfekt!




Gestern Abend haben wir noch den einen oder anderen Ritschratsch- Nachbarn bekommen. Die Nacht war aber extrem ruhig und erholsam. Der Morgen malt wunderschöne violett- und rosa Farben an das Panoramafenster über dem Bett. Entsprechend spät und gemütlich starten wir in den Tag.

 

Beim Frühstück sehen wir, wie einige Fahrzeuge den Platz wieder verlassen und ein, von Altstätten bekannter, NiBi Flair ankommen. Wir wundern uns erneut, warum es für Van-Fahrer so schwer ist, mit ihren Fahrzeugen an die Sanistation zu fahren und die Tanks 


ordnungsgemäss zu entleeren. Nein, man fährt mit offenem Abwassertank durch die Gegend und schadet somit dem Ruf der Wohnmobilisten. Uns ärgert dies jedes Mal. Genau wie weitere freilaufende Hunde auf dem Stellplatz. Schade, denn die wenigen vollausgestatteten Stellplätze in der Schweiz sollten wir WoMo-Fahrer doch so nutzen und verlassen, wie die Regeln lauten und wie wir einen Stellplatz gerne vorfinden würden. Aber OK - vielleicht mögen die Ritschratsch-Fahrer es ja einen Stellplatz vor zu finden, wo Camper ohne Klo an Bord, einfach an den Zaun pinkeln. Der Spass hört für uns jedenfalls dort auf, wo ein freilaufender Hund an die Stromsäule und somit über unser Kabel pinkelt.

 

Wir lassen uns nicht weiter ärgern und geniessen die herrliche Sonne und Wärme im Tessin. Wir werkeln im und um unseren Bobi herum. Lassen unsere Jungs die Gegend erkunden oder einfach ein bisschen kuscheln. Auch wenn unsere Jungs es nicht wirklich mit anderen Hunden haben, sind Wilson & Olly für uns die tollsten Hunde, die es gibt. Sie sind die perfekten WoMo-Hunde, die es genauso geniessen mit Bobi unterwegs zu sein. Wir hoffen, dass wir nun wieder weiter herum kommen und auch neue Orte entdecken können oder ganz einfach wieder altbekannte Regionen besuchen können. Endlich wieder einmal an den Atlantik, ob im Süden oder im Norden - ganz egal. Für das Wochenende reicht uns aber das sonnige Tessin völlig aus. 

 

Am Nachmittag wollen wir die sonnige Gegend entdecken. Wir unternehmen einen 1.5 stündigen Spaziergang zur Antenne. Das sieht vom Stellplatz aus eigentlich gar nicht so dramatisch aus. Bald bemerken wir aber, dass es ganz schön steil den Berg hinauf geht. Oben angekommen dürfen wir leider nicht den eingezeichneten Weg, vorbei an der Kaserne nehmen. Das Militärgelände ist gesperrt und wir marschieren auf dem gleichen Weg wieder hinunter, wie wir schon hinauf gekommen sind. Irgendwann reicht es Olly. Er sucht sich, ohne Erfolg, ein Opfer, das ihn ein Stück trägt. Erst am Abend merken wir, was Olly wohl schon längst gemerkt hat, mit seinen kurzen Beinchen. Der Muskelkater lässt nicht lange auf sich warten. Aber wunderschön war die Tour trotzdem! Und mit einem gemütlichen Raclette im WoMo, sind auch die ziehenden Muskeln bald wieder vergessen. Es reicht sogar noch für eine kleinen Abendspaziergang zur naheliegenden Piazza Ticino mit den super beleuchteten Säule.



Heute, Sonntag, ist schon wahnsinnig früh reges Treiben auf dem Stellplatz. Unserem Nachbarn mit der Flair scheint das Gas ausgegangen zu sein. Bereits um 07:00 Uhr stehen sie an der Sanistation, um kurz später an der Tankstelle nebenan LPG zu holen. Wenn wir schon einmal wach sind, stehen wir auch gleich auf und machen Frühstück. Schliesslich gibt es einiges zu erledigen.

 

Nach einem doch gemütlichen Frühstück, wird die Abfahrtkontrolle gemacht inkl. Scheiben noch einmal nachreinigen. Danach geht es zur Sanistation, wo wir vom Platzwart mit einem freundlichen "Buon Giorno" begrüsst werden. Kurze Zeit später geht es auch schon vorbei am Spassbad Tamoro, auf die Autobahn und dann Richtung San Bernardino. Bobi ist echt der Hammer. Mit seinen 180 Pferdchen kämpft er sich brav den Berg hinauf. Schliesslich hat er mit 5.5 Tonnen doch ganz schön Gewicht zu transportieren, macht dies aber ohne Murren und Knurren. Nach dem Tunnel haben wir schon bald wieder genug von der Autobahn. Daniel verlässt diese Richtung Viamala. Hier können wir, ohne viel Verkehr gemütlich herumtuckern und bekommen wahnsinnig Schönes zu sehen. Zum Beispiel riesige 


Eiszapfen, welche bis auf die Strasse reichen. Unbeschreiblich!

 

Von Chur aus fahren wir Richtung Bad Ragaz und dann weiter ins Rheintal. Wir wollen endlich unserem Bobi die lange verdiente Pflege zukommen lassen. In Rheineck bekommt er eine ausgiebige Wäsche. Es ist wirklich hässlich, wieviel Schmutz und Salz wir vom letzten Wochenende her von Bobi herunter waschen. Schlussendlich strahlt er aber wieder in vollem ganz. Dann geht es weiter zur LPG-Tankstelle. Wir wollen ja nicht, dass es uns am nächsten Wochenende gleich geht, wie unseren Stellplatznachbarn. Mit gefüllten Tanks und gut vorbereitetet für das nächste Wochenende kommt Bobi zurück in die Halle.