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Ein Winter-Wochenende in Glarus...


Die Wetterprognosen sind nicht toll aber wir wollen unbedingt wieder ins WoMo und einen weiteren Stellplatz testen. Anfangs Woche haben wir uns den Platz kurz angeschaut und für in Ordnung befunden. Am Mittag machen wir uns auf den Weg nach Glarus. Von bewölkt bis Sonnenschein begleitet uns jedes Wetter. Bereits um 14:30 Uhr stehen wir auf unserem Platz, haben Landstrom und können uns einrichten. Nach kurzer Zeit gesellt sich dann auch ein weiteres WoMo zu uns. Nach kurzer Zeit verlässt uns allerdings unser Nachbar auch schon wieder und so haben wir den Platz für uns alleine. Erst einmal gibt es nun Kaffee und Guetzli für einen gemütlichen Start ins Wochenende.


Der Stellplatz Buchholz ist angenehm ruhig. Die Sanistation funktioniert bestens. Einzig die Abfallentsorgung ist nicht möglich aber dann nehmen wir unseren Müll eben wieder mit. Dies ist für uns kein Problem. Hinter uns fliest die Linth und gelegentlich fährt dort auch ein Zug entlang. Von der Strasse hört man nichts und im Umkreis gibt es sogar Einkaufsmöglichkeiten. Dieser Platz hat wirklich Potential.

 

Leider bekommt unser Olly wieder Bauchkrämpfe. Wegen diesen war er vor 1.5 Wochen bereits beim Tierarzt. Zum Glück bekommen wir diese aber im Lauf des Abends wieder gut in den Griff. Trotzdem kuscheln wir uns schon früh ins warme Bett und schauen ein wenig TV. Das WoMo-Leben kann richtig schön sein. Der angekündigte Schnee lässt allerdings noch auf sich warten.



Diese Nacht war nicht ganz so ruhig. Die Jungs wollten zwei Mal raus. Gegen Mitternacht hat es ein wenig zu schneien begonnen. Alles kein Grund zur Beunruhigung und kaum der Rede wert. Um 06:00 Uhr erwachten wir dann aber, weil Wilson & Olly knurrend in unserem Bett hockten. Nach einem kurzen Blick nach draussen, sahen wir zwei PKW's mit 5 Mann, die direkt neben uns parkierten und wohl ihre Tagesplanung durchführten. Muss das auf dem riesigen Parkplatz, direkt auf dem WoMo-Parkfeldern, neben einem bewohnten WoMo sein? Nein - natürlich denkt keiner daran, dass in einem WoMo auch Menschen wohnen oder sogar schlafen. Wenn wir schon einmal wach sind, können wir uns auch die Jungs schnappen und den Schnee 


geniessen - also raus in den Winter und sich anschliessend einen heissen Kaffee gönnen!

 

Natürlich gönnen wir uns auch einen Ausflug nach Glarus bzw. unternehmen einen langen Spaziergung durch die winterlichen Strassen. Bei der Bäckerei Gabriel ist ein Halt Pflicht, um ein paar Leckereien und ein "Meitschibei" zu kaufen. Schliesslich müssen wir doch etwas für  "Zvieri" im WoMo haben. Zurück im Jelly machen wir es uns an der Wärme wieder gemütlich.

 

Eigentlich ist es hier wirklich toll und auch ruhig. Allerdings gibt es ein paar wenige Exemplare von Autofahrern, die einfach nicht zwischen WoMo- und Autoparkplatz unterscheiden können oder uns Winterwohnmobilisten als besonders exotisches Ausstellungsobjekt betrachten. Es gibt hier Audi TT-Fahrer mit SG-Kennzeichen, die sich mal kurz hinter dem Gebäude erleichtern oder Einheimische, die direkt vor unserem Jelly parkieren und laut ihre Motoren aufheulen lassen. Die Schweiz ist wohl noch nicht wirklich ein Wohnmobilland und selbst gute Stellplätze werden von den Nicht-WoMo-Fahrern noch skeptisch betrachtet. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass es immer mehr WoMo's auf CH-Strassen und auf Stellplätzen gibt. Irgendwie ist es aber doch witzig, das Treiben rund um unseren Jelly zu beobachten.



Die lieben jungen und nicht ganz so jungen Wilden mit ihren Möchte-gern-Poser-Autos haben uns gestern Abend auf dem Stellplatz noch ein wenig auf Trab gehalten. Ein kleiner Trick: ein Foto mit Blitz durch die Frontscheibe gemacht, vertreibt Motorenheuler und Slider. Wenig beeindruckt von den rundendrehenden PKW's, gelenkt von vollbärtigen Mützenträgern, haben wir unseren Abend so oder so genossen. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, als plötzlich der Landstrom weg war. Die Sicherungen waren überall in Ordnung und die Kabel offensichtlich auch. Irgendwo sollte es noch einen FI-Schalter geben aber den haben wir in der Nacht nicht sofort gefunden. Wir haben deshalb entschieden, die Efoy-Brennstoffzelle arbeiten zu lassen, wenn es denn sein muss und uns erst am Sonntag um den Rest zu kümmern.

 


Um 07:00 Uhr wollten die Jungs kurz austreten und dabei haben wir bemerkt, dass es wieder schön zu schneien begonnen hat. Wir haben uns entschlossen, gleich Frühstück zu machen, wenn wir schon wach sind und siehe da - der FI-Stecker hat Daniel dann sofort in der Küchenzeile, bei den Schaltern unter dem Backofen, gefunden. Da die Efoy bereits in den Lademodus gewechselt hatte, konnten wir nicht testen, ob der Landstrombezug wieder möglich wäre oder ob eine Störung am Fahrzeug vorliegt. Das musste dann eben warten, bis wir zurück in unserer Halle sind.

 

Nach dem Frühstück, Ver- und Entsorgung und einem Spaziergang mit Wilson & Olly, haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Natürlich alles ohne Autobahn, via Lachen zum LPG-Gas füllen und dann über Zürich Richtung Dübendorf und Wohnmobil- Parkhaus. In der Halle war mit unserem Landstrom alles wieder in bester Ordnung. Den ganz ganz grossen Nachbarn in der Halle durften heute auch noch kurz kennen lernen und ein paar Worte wechseln bzw. uns gegenseitig ein wenig bemitleiden, wie wenig Stellplätze und Wintercampingmöglichkeiten es doch in der Schweiz gibt. Wir sind nicht die einzigen, die die super ausgestatteten Stellplätze in Süddeutschland vermissen. Das tut doch gut!