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Unser erstes Wintercamping


Leutkirch - Am Freitag um 17:00 Uhr kommt Daniela endlich nach Hause. Daniel konnte schon etwas früher Feierabend machen und hat Zuhause schon alles für unsere Abfahrt vorbereitet. Sofort schnappten wir Wilson und Olly und fahren raus, um Jelly abzuholen. Noch rasch bei uns Zuhause Wasser bunkern, dann geht es endlich wieder los.

 

In Schmerikon fahren wir auf die Autobahn. Wir wollen in die Region um München. Dafür geht es entlang dem Walensee auf die Rheintal-Autobahn. Ein kurzer Abstecher nach Österreich bringt uns dem Winter und Deutschland näher. Via A96 fahren wir an Wangen im Allgäu vorbei nach Leutkirch. Bei Schneegestöber kommen wir auf dem Wohnmobilstellplatz an der Kemptener Strasse in Leutkirch an. Wir sind ganz alleine auf einem ruhigen Platz, hinter einer Sporthalle. Der Platz ist gut ausgeleuchtet, mit einer Stromsäule versehen und wir sehen schon, dass das die Sani-Station auch im Winter voll funktionstüchtig ist. 

 

Wohlig warm und gemütlich beleuchtet, richten wir uns in unserem


mobilen Zuhause ein. Nach dem Abendessen, dürfen die Jungs nochmals raus, um im Neuschnee miteinander zu spielen und die Schatten der fallenden Schneeflocken zu jagen. Anschliessend sitzen wir gemütlich im Wohnzimmer beisammen und vergnügen uns mit dem einen oder anderen Schlummertrunk und spielen eine ausgiebige Runde Skip-Bo, bevor wir uns gegen 01:30 Uhr ins grosse, warme Queensbett kuscheln.

 

Wir wundern uns immer wieder, mit wie wenig Wasser man im Wohnmobil auskommt, auch wenn zwei Personen täglich duschen. Selbst wenn Daniela ihre Haare wäscht, würde das Wasser zwei bis drei Tage reichen.




Königsbrunn - Nach 8:00 Uhr werden wir langsam wieder munter, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie gut organisiert der von uns gewählte Stellplatz, bewirtschaftet wird. Ein grosser Traktor mit Schneepflug, räumt um 8:30 Uhr den ganzen Platz, achtet dabei aber akribisch genau darauf, wo wir unser Stromkabel entlang geführt haben und welchen Weg wir aus dem Platz nehmen werden. Die Anfahrt an die Sani-Station wird selbstverständlich nicht vergessen. Ein grosses Kompliment an die Betreiber des Stellplatzes in Leutkirch.

 

Als wir uns nach der Ver-/Entsorgung um 10:00 Uhr auf den Weg Richtung München machen, könnte unsere Stimmung nicht besser sein. Die Einteilung hat ja schon fast etwas Klassisches. Daniel lenkt – Daniela navigiert. Aus diesem Grund, ist das Navi auch rasch auf München programmiert – wie immer ohne Autobahnen. Blöd nur, dass wir momentan noch ein normales Auto-Navi nutzen, welches nicht auf die Grösse und die Strassenbedingungen für ein WoMo eingerichtet ist. Das bemerken wir, als die schneebedeckten Strassen immer schmaler und steiler werden. Ein Kreuzen mit anderen


Fahrzeugen wird fast unmöglich. Während Daniel die Ruhe selbst bleibt, wird es Daniela zunehmend mulmig in der Magengegend. Wir programmieren zwar das Navi rasch um auf Autobahnen eingeschlossen, trotzdem müssen wir zuerst irgendwie wieder ab den, nicht im Winterdienst eingeschlossenen Nebenstrassen, entkommen. Einige Bäume kommen unserem WoMo-Dach und der Sat-Schüssel gefährlich nahe aber ein Wenden wäre unmöglich. In Legau machen wir einen kleinen Zwischenstopp, um die Lebensmittel für heute und Sonntag einzukaufen. Leckeres Lachs-Kasseler mit Salzkartoffeln und Sauerkraut wird es am Abend auf dem Stellplatz geben. In der Zwischenzeit verpflegen wir uns mit, wie üblich, mit belegten Brötchen, welche Daniela seit Beginn ihrer WoMo-Kariere, auch während der Fahrt zubereiten kann. Kurz nach Mittag, erreichen wir München und sind einmal mehr froh, dass wir alle nicht zu denen gehören, welche eine Stadt zu Fuss erkunden wollen. Wir geniessen gerne die Fahrt durch grosse Städte, Wilson und Olly immer schlafend an unserer Seite. Auch wenn die Strassen schmaler werden und der Verkehr dichter, können wir auch so vieles entdecken und bestaunen. Wir fahren von Blumenau fahren wir quer durch die Stadt via Giesing, Steinhausen Richtung Föhring und zurück an Moosach vorbei und hinaus aus München Richtung Dachau. Schon vor der Abfahrt, haben wir uns den Stellplatz in Königsbrunn, unterhalb Augsburg, als zweiten Übernachtungsplatz dieser Reise, ausgesucht. 

Wir steuern diesen auch zielstrebig an und erreichen ihn gegen 15:30 Uhr. Ein Schläfen am Nachmittag tut gut und macht munter für das Abendprogramm.

 

Nach dem Abendessen unternehmen wir mit unseren Jungs einen Schneespaziergang und erkunden die Nachbarschaft. Trotz Kälte stehen immerhin drei weitere Wohnmobile auf dem Platz. Zurück im WoMo müssen wir uns dann noch um ein kleines Problem kümmern. Im Jelly wird es einfach immer zu warm. Nach kurzer Fehlersuche bemerkt Daniel, dass schlicht das WoMo falsch parkiert ist. Wir stehen so, dass der kalte Winterwind bei der Kühlschranklüftung eindringen kann und dem Sensor im Innern des WoMo’s eine kältere Temperatur vorgaukelt. 




Rüti - Der frühe Vogel fängt den Wurm oder doch eher der frühe Pinguin macht die ersten Spuren im Schnee?! So tapsen wir vier Pinguine schon früh am Sonntagmorgen durch den Schnee und erfreuen uns an der weissen Pracht. Die bittere Kälte scheint den Jungs nichts anhaben zu können. So ist Olly plötzlich Feuer und Flamme oder eher Eiszapfen, wenn es um Neuschnee geht und Wilson hüpft wie ein Schneehase im weichen Weiss herum. 

 

Nach unserem Frühstück und der Planung der heutigen Route, machen wir uns auf den Weg Richtung Augsburg. Wir haben uns eine autobahnfreie Strecke nach Friedrichshafen ausgesucht. Nach dem gestrigen Fiasko, bleibt das Navi ausgeschaltet. Leider spielt das bei den heutigen Strassenverhältnissen überhaupt keine Rolle, denn der Strassendienst wurde völlig vom Neuschnee überrascht. Im Schneckentempo hinter ängstlichen Automobilisten, fahren wir von Augsburg Richtung Memmingen, vorbei an Biberach an der Riss und Ravensburg nach Friedrichshafen. Von starken Schneefällen mit schneebedeckten Strassen bis strahlender Himmel mit Sonnenschein und dann doch wieder Schneegestöber. Fast jede Wetterlage begleitet 


uns auf dem Weg nach Friedrichshafen, wo uns auch schon eine fast startbereite Fähre erwartet, welche uns nach Romanshorn bringt. Die schwankende Fahrt geniessen wir mit Wilson und Olly auf dem Schoss und beobachten das Spiel des Wetters über dem Bodensee. Es ist faszinierend den Wellengang zu beobachten und auch hier auf dem Wasser das Wechselspiel des Wetters mitzuerleben. 

 

 

Einmal mehr zwingt uns die gesellschaftliche Verpflichtung namens Arbeit dazu, uns auf den Heimweg zu begeben. Und auch dieses Mal fällt es uns extrem schwer, Jelly nach Hause auf seinen Parkplatz zu bringen. Bevor wir aber Jelly einsam zurück lassen müssen, wird er mit Treibstoff und LPG-Gas versorgt und einer Wellnessbehandlung mit Aussen- und Innenreinigung unterzogen.