NORWEGEN 2019

08. BIS 14. APRIL 2019



Stjørdal - Gestern Abend habe wir noch zuschauen können, wie ein schwimmender Ladekran einen Frachter mit riesengrossen Kabelrollen belädt. Es war richtig faszinierend! Leider war die Nacht am Hafen dafür nicht ganz so ruhig. Um 08:10 Uhr sind wir startklar für den Tag und fahren aus Moss heraus. 

 

Um 09:00 Uhr fahren wir an Oslo vorbei. Aufgrund der vielen Baustellen, entscheiden wir uns, Jelly nicht ins Zentrum zu manövrieren. Wir sehen uns eh lieber die wunderschöne Landschaft Norwegens an, als lange in Städten zu verweilen. Kaum sind wir ein Stück weiter, werden wir auch schon belohnt. Entlang des Sees Mjøsa führt uns die neu gemachte E6 Richtung Lillehammer. Bei blauem Himmel und Sonnenschein, merken wir bald, dass es draussen kälter wird. Die Seen sind weiss gefroren, ein wunderschöner Kontrast bilden die farbigen Häuser in Rot, Gelb und Blau. Um die Mittagszeit durchfahren wir Lillehammer. Schon am ersten Norwegen-Reisetag sind wir wieder total begeistert von diesem Land!

 

Seit heute wissen wir, dass man definitiv nie eine Troll beleidigen 


sollte. Wir fahren gemütlich auf der E6 Trondheim entgegen. In Dombås sehen wir eine grossen Troll bei einem Hotel und machen uns über seine spärliche Haarpracht lustig. Und schon ist es geschehen. Statt auf der E6 weiter zu fahren, kommen wir vom Weg ab und fahren auf der E136 Richtung Alesund. Erst nach 20 Kilometern merken wir unser Versehen und dürfen die ganze, wunderschöne Strecke wieder zurück bis zum Troll fahren, um dort den richtigen Abzweiger zu nehmen. Tja - selber schuld, dass es beim Loggereintrag auf der Karte nun so einen hässlichen Schlenker zu sehen gibt.

 

Wir kommen so gut voran, dass wir es tatsächlich noch bis nach Trondheim bzw. etwas weiter auf einen Rastplatz in Stjørdal schaffen. Und dies alles am ersten Reisetag in Norwegen!




Mosjøen - Die letzte Nacht haben wir auf einem Rastplatz, der als Stellplatz ausgezeichnet wird, übernachtet. Trotz den LKW's als Nachbarn und der Nähe zur E6, haben wir ruhig und erholsam geschlafen. Wir sind in den Ferien angekommen. Das merkt man auch daran, dass wir uns heute erst um 08:35 Uhr auf den Weg machen. 

 

Bereits in Levanger haben wir eine Sanistation gefunden, bei der wir Halt machen. Hier müssen auch die Scheinwerferbirnen ausgewechselt werden. Ein Stück weiter, in Steinkjer, würden wir gerne unser LPG ganz füllen und finden auch die LPG-Tankstelle, welche wir auf unserer Karte erfasst haben. Leider zeigt sie aber einen Error an. Egal - wir fahren weiter. Entlang verschiedener Seen, die komplett zugefroren sind, kommen wir weiter nordwärts. Immer mal wieder gibt es eine Pause für die Jungs, Mittagessen oder um Sparky in die Lüfte zu lassen.

 

Auf der Höhe des Nord-Norge-Portals wird die Landschaft dann richtig traumhaft. Blauer Himmel, weisser Schnee, zugefrorene Flüsse und eine staubtrockene Strasse. Denn Flüssen sieht man den Kampf 


der Urgewalten an, die hier gewirkt haben. Riesige dicke Eisplatten liegen aufgetürmt an den Ufern der Flüsse. Die meisten Seen erkennt man hier oben nur noch auf dem Navi. Wenn man aus dem Fenster des fahrenden WoMo's schaut entdeckt man nur grosse schneebedeckte Flächen. Auch wenn es hier Temperaturen um den Gefrierpunkt hat, merkt man nicht viel von der Kälte. Wir haben ein riesen Glück mit dem Wetter.

 

In Mosjøen versorgen wir uns mit Diesel und ein paar Lebensmitteln. Dann geht es weiter nach Mo i Rana. Dort füllen wir unser LPG-Gas.

 

Aber was nun? Es ist noch früh, die Sonne lacht und der Polarkreis ist 


gar nicht mehr soooo weit entfernt. Wir müssen selber eingestehen, dass wir zwei Züger's einen an der Waffel haben aber wir tun es. Wir fahren heute noch zum Polarkreis. Eigentlich sollte das Arctic-Center sogar geöffnet haben. Vielleicht können wir sogar dort oben übernachten und morgen schauen, wie es weiter geht. Nach ein paar Baustellen haben wir es noch vor 19:30 Uhr geschafft. Wir sind am Polarkreis angekommen. Leider gibt es hier oben aber nichts ausser dick Schnee, -10 Grad und einem dick eingemummelten WoMo aus Grossbritannien. Wir sind stolz auf uns! In 4.5 Tagen haben wir 3285 Kilometer zurück gelegt und sind auf direktem Weg, auf der E6, bis zum Polarkreis gekommen. Die Kälte hier oben wollen wir nun aber weder Jelly noch uns antun, darum fahren wir ein Stück zurück, um in wärmeren Gefilden zu übernachten. 

 

Auf dem Rückweg, auf dem Saltfjellveien, geschieht es dann. Ein Lastwagen kreuzt unseren Weg, ein Stein fliegt durch die Luft und wir haben im unteren Bereich unserer Frontscheibe auch schon einen 2-Franken-grossen Steinschlag. Zum Glück nichts Schlimmeres! Um 22:00 Uhr haben wir dann unseren Platz in Mosjøen bezogen und gehen auch sofort in die Koje. Was für ein Tag! Die Rückfahrt vom Polarkreis war das Tüpfelchen auf dem I. Die abendliche Beleuchtung der Bege und der wolkenlose Nachthimmel war, auch ohne Polarlichter, unbeschreiblich.



Valsøya - Sind wir froh, dass wir uns gestern noch entschieden haben, wieder Richtung Süden zu fahren, denn in der letzten Nacht wurde es richtig kalt. Wir haben eine halbe Flasche LPG-Gas verbraucht. Wie kalt es wohl die Briten am Polarkreis hatten?

 

Nach dem Frühstück, sind wir um 08:25 Uhr wieder auf der Piste. Kurz vor 09:00 Uhr fährt Daniel durch die Gegend und Daniela vervollständigt die Homepage. Plötzlich ein aufgeregtes Winken von Daniel. GUCK!!! Auf unserem Weg, am Strassenrand, unglaublich aber wahr - ein kleines Rudel wilder Wölfe!!! Wir können unser Glück nicht fassen. Leider gibt es kein Foto aber wir haben tatsächlich Wölfe gesehen. 

 

Zum ersten Mal fahren wir die E6 in umgekehrter Richtung. Der Schnee wird wieder weniger und die Temperaturen steigen auf angenehme 3 Grad. Um die Mittagszeit gibt es bei uns einen WoMo-Salat unterwegs. Etwas später finden wir in Steinkjer eine super Sanistation, die in Betrieb ist und alles hat, was man braucht. Wir fahren weiter der Sonne entgegen.


Am Nachmittag durchfahren wir Orkanger und weiter Kristiansund, auf der E39, entgegen. Auch hier finden wir wieder eine schneebedeckte Hochebene, wo Sparky einen windigen Flug unternimmt und Wilson & Olly den Schnee geniessen. Der nächste Teil der Strecke kommt uns wieder mehr als bekannt vor. Gegen 17:00 Uhr finden wir sogar einen hübschen Rastplatz, wo wir uns für heute Nacht häuslich einrichten. Es gibt etwas früher Feierabend, damit wir auch noch ein paar Dinge am Computer erledigen können und viel Zeit für ein leckeres Abendessen haben.




Ålesund - Unseren Rastplatz hatten wir gestern ganz für uns alleine. Trotz der Nähe zur E39 war die Nacht angenehm ruhig. Zur gewohnten Zeit machen wir uns heute wieder auf den Weg. 

 

Bei schönstem Wetter und traumhafter Landschaft fahren wir Richtung Kristiansund. Das einzige, was in Norwegen schöner sein könnte, sind die Tunnels, die im Frühling dicht mit Staub gefüllt sind, sodass man teilweise kaum die Hand vor Augen sieht. Nach jedem Tunnel wird die Aussicht dafür wieder umso schöner. In Kristiansund besuchen wir eine LPG-Tankstelle, welche wir auf unserer Homepage eingezeichnet haben. Kurz vor dem Atlantikweg versorgen wir uns mit frischem Wasser und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein. Dann starten wir unsere DJI Osmo Pocket und nehmen die atemberaubende Strecke zum zweiten Mal unter die Räder. Am selben Ort, wie im Herbst, machen wir Rast. Daniel lässt Sparky um die Mittagszeit fliegen, während Daniela, Wilson & Olly über die Felsen toben lässt. Vom gegenüberliegenden Felsen werden wir von einem riesengrossen Adler genauestens beobachtet. Erst kurz bevor wir weiterfahren wollen, wird dieser von brütenden Möwen vertrieben. Nun 


bekommen auch wir seine wahre Flügelspannweite zu sehen - beeindruckend!

 

Wir fahren weiter Richtung Molde und von dort aus mit der Fähre nach Vestnes. Da wir auf die Fähre warten müssen, gibt es eine kleine Zwischenverpflegung. Auf der Fähre flirtet Wilson von Fahrersitz aus heftig mit der jungen Fahrerin des Abulanzfahrzeuges neben uns. Bei herrlichem Wetter ist auch diese Überfahrt mehr als ruhig und angenehm.

 

Auf einer weiteren kleinen Hochebene machen wir eine Pause, während Wilson & Olly im Restschnee herumtoben. Daniela bekommt 


auch den einen oder anderen Schneeball von Daniel ab. Nach einer kurzen Weiterfahrt kommen wir auch schon in Ålesund an. Unser Navi manovriert uns direkt durch die Altstadt und über Kopfsteinpflaster. Schliesslich kommen wir auch auf unserem Stellplatz, direkt am Meer an. Hier bleiben wir heute mehr als gerne!



Holmefjord - Was für ein Stellplatz. Wir haben den langen Abend am Meer genossen. Wir haben viele Express-Fähren beobachtet und einen atemberaubenden Sonnenuntergang gesehen. Auch die Nacht war erstaunlich ruhig, mitten in der Stadt. 

 

Nach dem Frühstück, machen wir uns heute um 08:45 Uhr wieder auf den Weg. Als grobe Richtung haben wir Aurland im Navi erfasst. Wir würden gerne noch einmal durch den Lærdaltunnel fahren.

 

Auch heute kann man das Wetter wieder nur mit "perfekt" beschreiben. Keine Wolke am Himmel, windstill, die Sonne scheint ununterbrochen. Wir fahren durch malerische Landschaften mit bewegungsfreien Seen, in denen sich die weiss gezuckerten Berge spiegeln. 

 

Um die Mittagszeit machen wir Halt bei einem Souvenirshop, um ein paar Magnete für unsere Wand zu besorgen. Zuerst plaudern wir mit der Betreiberin des Ladens auf englisch und werden anschliessend von ihrem norwegischen Mann, freundlich in deutscher Sprache 


begrüsst. Er erzählt uns einiges von der Gegend und will uns unbedingt eine Molde-Marmelade verkaufen. Diese Spezialität des Nordens testen wir natürlich gerne.

 

Immer wieder gibt es eine kleine Fährfahrt, einmal stehen wir sogar neben einem Tourbus einer norwegischen Band. Wir checken ihren Link - ob sie unsere Homepage auch besuchen *grins*?!

 

 

Weiter geht es Richtung Lærdaltunnel. Dieses Mal nehmen wir die gesamte Durchfahrt von 24,5 Kilometern mit der DJI Osmo Pocket auf. Wir sind gespannt, wie dies dann in einem Video aussieht. Die Videos werden wir allerdings erst veröffentlichen, wenn wir wieder zuhause sind.


Nach unzähligen, gefühlten 100 kleineren und grösseren Tunnels, kommen wir in unserem heutigen Nachtlager auf einem Rastplatz bei Holmefjord an. Wir haben den Platz für uns ganz alleine. Es gibt fast alle Ver-/Entsorgungsmöglichkeiten und die Sicht auf das Holmefjord hinunter ist auch nicht von schlechten Eltern. Es scheint recht ruhig zu sein, was wollen wir also mehr? Nachdem Wilson & Olly gefressen und sich draussen ausgetobt haben, liegen sie nun auch schon brav in ihren Kojen uns schlafen. Wir genehmigen uns noch einen leckeren norwegischen Lachs und lassen dann den Abend auch ruhig ausklingen. Wie es morgen weiter geht, werden wir noch sehen.



Arendal - Und wieder hatten wir einen ruhigen Nachtplatz ganz für uns alleine. Jedenfalls haben wir nicht mehr bemerkt, dass wohl spät in der Nacht noch ein weiteres WoMo hier oben parkiert hat. Erst heute früh um 06:15 Uhr haben wir einen Laster gehört, der seinen Milchanhänger auf dem Rastplatz deponiert hat. 

 

Um 08:10 Uhr starten wir in den WoMo-Tag und machen uns auf den Weg. Zuerst müssen wir uns um Diesel kümmern und schauen, dass wir Frischwasser bekommen, da die nahe liegende Sanistation noch "geschlossen" ist . Man merkt, dass die Tourismus-Saison hier oben erst langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht.

 

Den heutigen Tag verbringen wir viel mit warten und suchen. Wir müssen lange auf die Fähre zurück auf die E39 warten, nachdem wir eine schmale aber sehr interessante Stecke genommen haben. Die Wartezeit nutzen wir zum Putzen unseres schmuddeligen Jellys. Dann suchen wir Elche, Läden, Stellen um Frischwasser zu bunkern und fahren verschiedene Sanistationen vergeblich an. In Stavanger bekommen wir schliesslich Lebensmittel und finden eine 


Autowaschanlage, welche genügend hoch für Jelly ist. Endlich bekommt er eine längst verdiente Kurzwäsche, um den grössten Schmutz abzuspülen. Anschliessend suchen wir weiter nach Frischwasser, welches wir bei einer alten Station bei einer Tankstelle bekommen. Dann geht die Suche nach einem Abendplatz los, was sich heute ziemlich schwierig gestaltet. Da Wochenende ist, sind alle Stellplätze besetzt und die Raststätten sind im Süden eher womo-unfreundlich angelegt.

 

Nachdem wir etwas zu abend gegessen haben, fahren wir noch ein Stück weiter Richtung Kristiansand und durch die Stadt hindurch. Leider war der Platz nicht auffindbar, darum fahren wir noch in die Nacht hinein und landen schliesslich auf einen LKW-Parkplatz in Arendal.




Ulefoss - Der Schlafplatz in Arendal war leider nicht wirklich hübsch und auch ziemlich unruhig. Nach dem Aufstehen machen wir uns deshalb direkt auf den Weg. Wir wollen an einem hübscheren Plätzchen frühstücken und finden auch schon bald einen hübschen Rastplatz. Die Sonne begleitet uns auch heute wieder auf unserer Reise.

 

Als erstes fahren wir nach Larvik, weil wir dort mit Mami & Papi im 2016 unsere erste Norwegen-Nacht verbracht haben. Diesen Platz am Hafen kennen die Norweger aber auch nur zu gut und da heute Sonntag ist, ist dieser mehr als belegt. Es ist noch früh, also fahren wir wieder ein Stück ins Landesinnere. Dies ist allerdings nicht ganz so einfach, denn die Strassenbauer sind fleissig am Werk. Eine Umleitung folgt der nächsten und so dürfen wir drei Mal ein paar Kronen Strassenmaut abdrücken. 

 

Nach einem weiteren Halt mit den Jungs und einer kleinen Klettertour auf "wahnsinnig" hohe Felsen, kommen wir nach Skien. Für 20 Kronen können wir dort unseren Jelly mit frischem Wasser versorgen. Aber 


wie kommt man nun von Skien nach Ulefoss? Strassensperrungen und Umleitungen machen nicht nur uns das Leben schwer. Selbst die Einheimischen wissen nicht mehr, wo es lang geht. So entsteht der zweite Kringel am heutigen Tag und unserer Routenkarte, worüber sich Daniel ärgert. Daniela hingegen findet das Landkarten-Kunstwerk ziemlich interessant.

 

Bereits um 13:30 Uhr kommen wir auf dem Stellplatz, direkt am Hafen an. Der Platz verfügt sogar über Strom aber wo bezahlt man die Gebühr von NOK 150.00? Wir übersetzen verschiedene Schilder und Tafeln. Einmal heisst es, wir sollen am Kiosk bezahlen aber dieser ist geschlossen. Auf einem anderen steht für Infos soll man eine Nummer anrufen oder um 14:00 Uhr ins Restaurant gehen - dies machen wir 


und sind dort auch richtig, um die Gebühr zu entrichten.

 

Wir bleiben heute gerne hier und machen es uns gemütlich. Ein bisschen zur Ruhe kommen kann nicht schaden. Zudem haben wir hier einen tollen Ausgangspunkt, um morgen noch einmal kurz bei der Stabkirche in Heddal vorbei zu schauen. Hoffentlich dürfen wir diese dieses Mal von innen anschauen, nicht wie bei unserem Besuch im vergangen Herbst. Zudem ist sie bei diesem Wetter bestimmt hoch hübscher. 

 

Nun heisst es aber erst einmal, den Nachmittag und Abend geniessen und dem Treiben am Hafen zu zu schauen.